Mit einer feststoffbetriebenen vierstufigen Trägerrakete des Typs Langer Marsch 11 (LM-11) brachte die chinesische Raumfahrtagentur am 30. März drei Kleinsatelltíten in einen polaren, sonnensynchronen Erdorbit. Startort war das nordchinesische Raumfahrtzentrum Jiuquan. Der Start erfolgte um 4:29 Uhr mitteleuropäischer Zeit, entsprechend 10:49 Uhr Pekinger Zeit. Die erzielte Umlaufbahn wies ein Perigäum von 587 Kilometern auf, ein Apogäum von 603 Kilometern und eine Bahnneigung zum Äquator von 97,79 Grad.

Die drei Einheiten mit den Bezeichnungen Tianping 2A, 2B und 2C wurden von CASIC (China Aerospace Science and Industry Corporation) entwickelt und gebaut. Details liegen derzeit noch nicht vor, aber offizielle Stellen meldeten, dass die drei Einheiten für die Atmosphärenforschung eingesetzt werden. Das Gesamtgewicht der Raumfahrzeuge sollte bei weniger als etwa 350 Kilogramm liegen, denn das ist das Transportlimit der LM-11 für den sonnensynchronen Orbit.

Allerdings befindet sich die LM-11 derzeit in einem graduellen Verbesserungsprogramm, in dessen Verlauf die Nutzlastkapazität für den niedrigen Erdorbit bis auf 1.500 Kilogramm gesteigert werden soll. Insbesondere sollen dabei die Stahlgehäuse der Feststofftreibsätze durch solche aus kohlefaserverstärktem Kunststoff ersetzt werden, die wesentlich leichter sind.

Das Startverfahren der LM-11 weist auf ihren militärischen Ursprung hin, denn sie wird mittels einer Pulverkartusche aus einem Startrohr ausgeworfen. Die Zündung des Treibsatzes der ersten Stufe erfolgt in einer Höhe von etwa 50-100 Meter über der Startlafette.

In diesem Jahr sind noch weitere etwa fünf LM-11 Start geplant.

Bild: Start der LM-11 mit Tianping 2A, 2B und 2C. Quelle: Seger Yu