Für den ersten Fehlstart des Jahres und für den Iran bedauerlicherweise schon den vierten in Folge sorgte am 10. Februar 2020 eine Trägerrakete des Typs Simorgh. Zählt man eine bis heute rätselhafte Explosion einer Safir-Rakete am Startkomplex 1 Ende August 2019 dazu, dann ist es sogar schon der fünfte aufeinanderfolgende Fehlschlag. Der Satellit mit der Bezeichnung Zafar-1 ging dabei verloren.

Dieses Missgeschick bedeutet, dass der Iran nun schon fünf Jahre auf einen erfolgreichen Flug wartet. Seit dem Start des Satelliten „Fajr“ im Februar 2015 hat keine iranische Rakete mehr den Orbit erreicht. Der Start erfolgte nur wenige Tage nach dem elften Jahrestag des ersten erfolgreichen iranischen Satellitenstarts im Jahr 2009.

Die Mission begann um 16:45 Uhr mitteleuropäischer Zeit, entsprechend 19:15 Uhr iranischer Standardzeit, an der Startanlage 2 des Imam Chomeini Spaceports. Der Flug schien zunächst planmäßig zu verlaufen. Während des Betriebs der zweiten (oder dritten) Stufe trat aber eine bislang nicht spezifizierte Anomalie auf. Das Raumfahrzeug erzielte auf seiner suborbitalen Bahn eine Flughöhe von 510 Kilometern bevor es wieder auf die Erde zurückstürzte.

Bei Zafar-1 dürfte es sich, verglichen mit den bisherigen iranischen Satelliten, um ein relativ komplexes Raumfahrzeug gehandelt haben. Sein Gewicht wird mit 113 Kilogramm angegeben. Es handelte sich dabei um einen Erdbeobachtungssatelliten mit einem optischen Auflösungsvermögen von 22,5 Metern pro Bildpunkt.

Bild: Die Simorgh-Rakete vor dem Start. Credit: ISA