Mit einer Fuhre von weiteren 60 Satelliten verstärkte SpaceX am 29. Januar sein Starlink-Kommunikationssatelliten-Netzwerk. Der Start hätte bereits eine gute Woche früher stattfinden sollen, allerdings kam es zu einer Reihe wetterbedingter Verzögerungen. Die Mission war bereits der dritte SpaceX-Flug in diesem Jahr nach einem vorausgegangenen Starlink-Flug am 6. Januar und einem Testflug zur Prüfung des Crew Dragon-Rettungssystems am 19. Januar.

Die Falcon 9-Trägerrakete verließ die Startrampe 40 in Cape Canaveral um 9:06:49 Uhr US-Ostküstenzeit, entsprechend 15:06:49 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Eine gute Stunde später waren die Satelliten im vorgesehenen Anfangsorbit abgesetzt.

Die erste Stufe, genannte „Core 1051.3“ unternahm dabei ihren dritten Flug. Diese Stufe ist damit von allen drei SpaceX-Startplätzen aus eingesetzt worden. Die beiden anderen Missionen waren der unbemannten Crew-Dragon-Orbitaltests im März 2019 von der Startanlage 39A in Cape Canaveral und der Transport der kanadische Radarsat-Konstellation von der Startanlage SLC-4E auf der Luftwaffenbasis Vandenberg im Juni 2019.

Nach dem Absetzen der zweiten Stufe mit den 60 Starlinks an Bord landete Core 1051.3 auf dem unbemannten Bergungsschiff „Of course I still love you“ 630 Kilometer weit draußen im Atlantik. Auch die „Go Ms Tree“ und  „Go Ms Chief“ machten sich auf den Weg hinaus in den Atlantik, um die beiden Hälften der Nutzlastverkleidung zu bergen. Im Falle der „Go Ms Tree“ gelang die Bergung der an einem Flächenfallschirm niedergehenden Nutzlastverkleidung aus der Luft. Die „Go Ms Chief“ verfehlte die andere Hälfte der am Fallschirm niedergehende Nutzlastverkleidung knapp, konnte sie aber praktisch unbeschädigt aus dem Wasser fischen. Somit sind wesentliche Teile der Rakete zur Wiederverwendung geborgen worden.

Damit sind jetzt insgesamt 242 Starlink-Satelliten im Orbit, was bedeutet, dass Elon Musk damit der Eigentümer der weltweit größten Satellitenflotte ist. Jedes der Raumfahrzeug wiegt beim Start 260 Kilogramm, was bedeutet, dass bei den Starlink-Missionen eine Nutzlast von insgesamt 15.600 Kilogramm in den Orbit transportiert wird.

Die Falcon 9 brachte die Satelliten auf eine Anfangsbahn von 290 Kilometern Höhe bei einer Inklination von 53 Grad. Von hier aus werden sich die Einheiten selbst auf einen Zwischenorbit in 350 Kilometern Höhe begeben. Dazu verwenden sie Hall-Effekt-Triebwerke die mit Krypton betrieben werden. Auf dieser Interims-Bahn werden die Satelliten eingehend geprüft. Normal funktionierende Satelliten begeben sich dann weiter auf ihren operationellen Orbit in 550 Kilometern Höhe. Nicht funktionierende Satelliten werden entweder gezielt zum Absturz gebracht, oder aber – sollten sie dazu nicht in der Lage sein - sich selbst überlassen. In dieser geringen Höhe verbleiben sie nur wenige Wochen im Orbit bevor sie wegen des Rest-Reibungswiderstandes der Erdatmosphäre wieder zurückfallen und verglühen.

Die Satelliten der Starlink 4 Mission sind Bestandteil der frühen Betriebsphase des Starlink-Systems, das aus zunächst 1.584 Satelliten bestehen soll. Produziert werden die Geräte in einer eigenen Fabrik in Redmont. Dort werden derzeit sieben Einheiten täglich gebaut.

Bild: Starlink-Missionslogo; Credit: SpaceX