In den frühen Morgenstunden des 29. März führten die israelischen Streitkräfte einen der äußerst seltenen Starts einer israelischen Shavit 2-Trägerrakete durch. Die Mission begann am Luftwaffenstützpunkt Palmachin, südlich von Tel Aviv. Die Nutzlast bestand aus dem Aufklärungssatelliten Ofeq 13. Der Flug ist die insgesamt zehnte erfolgreiche Satellitenmission (bei zwölf Versuchen) Israels. Die Startkadenz ist extrem niedrig: Im Schnitt startet Israel etwa alle drei Jahre einen eigenen Satelliten mit einer eigenen Rakete. Zuletzt war das 2020 der Fall.

Die Mission begann um 0:10 Uhr mitteleuropäischer Zeit und führte in nahezu genau westliche Richtung auf das Mittelmeer hinaus. Aufgrund seiner schwierigen geografischen Gegebenheiten ist Israel gezwungen, Starts gegen die Erdrotation durchzuführen. Nur so ist es möglich, dass die herabfallenden erste und zweite Stufe nicht auf Land treffen. Aus diesem Grund sind die israelischen Streitkräfte gezwungen, eine Startinklination von etwa 143 einzuschlagen. Da man in Gegenrichtung der Erdrotation startet und nicht mit ihr, ist dies ein gewaltiger leistungsmäßiger Nachteil für die Rakete. Die Nutzlastkapazität der Shavit 2 liegt auf dieser ungünstigen Bahn bei etwa 380 Kilogramm.

Bahndaten über die offensichtliche Inklination hinaus wurden nicht bekannt gegeben, doch dürfte eine Orbithöhe von etwa 450-500 Kilometern angestrebt worden sein.

Bei Ofeq 13 handelt es sich um einen SAR-Satelliten, also einen Radar-Aufklärer. Mit „Ofeq“, der Name bedeutet „Horizont“, werden alle israelischen Aufklärungssatelliten bezeichnet. Von den opto-elektronischen Einheiten dieser Serie ist bekannt, dass sie ein Auflösungsvermögen von etwa 50 Zentimetern pro Bildpunkt haben.

Die beiden Fehlstarts im israelischen Satellitenprogramm gehen auf die Jahre 1998 und 2004 zurück. Dabei wurden in beiden Fällen Shavit-1-Raketen eingesetzt. Die Shavit-2, die von der Jericho-Interkontinentalrakete abstammt, war in all ihren bisherigen sechs Einsätzen erfolgreich.

Bild: Start der Shavit 2 in Palmachin. Quelle: IMD