Am 28. Februar (mitteleuropäischer Zeit) startete SpaceX die ersten 21 Einheiten einer neuen Generation von Starlink-Satelliten, die als Starlink v2 bezeichnet werden. Die Mission selbst wird als Starlink 6-1 bezeichnet. Diese neuen Einheiten sind etwa zweieinhalb Mal so schwer wie die bisherigen Starlink v1.5-Satelliten und haben die vierfache Übertragungskapazität. Die Starts der Satelliten der v2-Serie wird in der nächsten Zeit noch überlappend mit den Starts der v1.5-Serie laufen. Aufgrund des höheren Gewichtes konnte die Falcon 9 bei diesem Einsatz nur 21 Stück aufnehmen, und nicht wie sonst üblich mehr als 50. SpaceX hat einschließlich dieser Mission insgesamt mehr als 4.000 Starlinks gestartet, von denen noch etwa 3.600 funktionsfähig sind.

Die Mission begann um 0:13 Uhr mitteleuropäischer Zeit (18:13 Uhr US-Ostküstenzeit am 27. Februar) an der Startanlage 40 der Cape Canaveral Space Force Station.

Als Booster für diese Mission wurde die noch relativ neue Erststufe B1076 verwendet, die ihren dritten Einsatz erlebt. Nach ihrem Einsatz landete sie auf dem unbemannten Bergungsschiff „A Shortfall Of Gravitas“, das 636 Kilometer von der Startstelle entfernt in der Karibik stationiert war. Auch die beiden Hälften der Nutzlastverkleidung wurden nach ihrem Einsatz geborgen und vom Bergungsschiff „Doug“ aufgenommen.

Im Orbit angekommen erfolgte für die Orbitaleinheit, bestehend aus zweiter Stufe und dem Stack mit den Satelliten zunächst eine 46-minütige Freiflugphase bevor mit einem zweiten, sehr kurzen Brennmanöver die endgültige Umlaufbahn mit einem Perigäum von 365 Kilometern, einem Apogäum von 373 Kilometern und einer Bahnneigung zum Äquator von 43 Grad erreicht war. 64 Minuten nach dem Verlassen der Startrampe wurde der Satellitenstapel freigegeben.

Von hier aus werden die Einheiten nun mit neu Hall-Effekt-Triebwerken, die erstmals mit Argon betrieben werden, ihre endgültige Bahn ansteuern. Diese Triebwerke erbringen einen zweieinhalb Mal so hohen Schub wie die bisher eingesetzten Einheiten, die mit Krypton als Stützmasse arbeiten.

Die zweite Stufe führte nach ihrem Einsatz einen so genannten „disposal burn“ durch, um sich selbst wieder aus der Umlaufbahn zu entfernen. Sie verglühte danach in der Atmosphäre.

Obwohl die Starlink v2-Satelliten wesentlich größer sind als die Starlink v1.5-Einheiten, stellen sie dennoch nur eine Übergangslösung dar, bis das Starship für die Starlink-Starts zur Verfügung steht. SpaceX bezeichnet die aktuelle „Zwischenversion“ deshalb als „V2 Mini“. Wobei „Mini“ bei einem Startgewicht von 760 Kilogramm pro Einheit ein ziemlich relativer Begriff ist. Der flache Satellitenkörper hat einen Durchmesser von gut vier Metern, die Solargeneratoren haben eine Spannweite von 30 Metern. Dennoch sind diese Einheiten nur halb so groß, wie die Satelliten die in Zukunft mit dem Starship gestartet werden.

Und dann gab es noch einen Rekord. Die Landung des Boosters 1076 war die 100. Erfolgreiche Landung eines Falcon 9-Boosters in ununterbrochener Reihenfolge.

Bild: Start der Falcon 9 zur Starlink 6-1 Mission. Quelle: SpaceX/Ben Cooper