Mit einer Trägerrakete des Typs Angara 1.2 brachte Russland am 15. Oktober einen Satelliten unbekannter Aufgabenstellung in eine polare sonnensynchrone Erdumlaufbahn. Die Bezeichnung des Raumfahrzeugs scheint EO MK Nr. 3 zu sein. Die russischen Streitkräfte gaben ihm nach dem erfolgreichen Start die Bezeichnung Kosmos 2560. Dies ist allerdings nicht mehr als eine fortlaufende Zählnummer, die seit den 60er-Jahren für Militärsatelliten aller Art vergeben wird. Sie sagt nichts über den Einsatzzweck aus.

Immerhin scheint ein Zusammenhang mit den Satelliten Kosmos 2551 und 2555 zu bestehen, die im September letzten Jahres und im April dieses Jahres gestartet worden waren. Die Aufgabe des Satelliten ist im Westen Gegenstand breit gestreuter Vermutungen. Sie reichen von einer simplen passiven Testnutzlast um die maximale Transportkapazität der Rakete auszuloten bis hin zu einem nur 150 Kilogramm schweren opto-elektrischen Aufklärungssatelliten neuer Generation.

Die Mission begann um 21:55 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 35/1 des Kosmodroms von Plessezk. Die dritte Stufe des Trägers lieferte den Satelliten auf einer Kreisbahn in 335 Kilometer bei einer Bahnneigung zum Äquator von 96,35 Grad ab. An der Nutzlastverkleidung des Trägers war wieder die unsägliche „Z“-Markierung zu sehen, welche die Unterstützung der „Spezialoperation“ der russischen Streitkräfte in der Ukraine kundtut.

Der Flug war erst der zweite operationelle Einsatz einer Angara 1.2. Die Rakete ist in der Lage eine Nutzlast von maximal 3.800 Kilogramm in eine niedrige östliche Erdumlaufbahn zu bringen.

Bild: Endmontage der Angara 1.2 bei Chrunitschew. Quelle: VKS