SpaceX brachte am 18. Juni den deutschen Radaraufklärer SARah-1 in eine polare, sonnensynchrone Erdumlaufbahn. Die Mission begann an der Startanlage SLC-4E der Space Force Basis Vandenberg in Kalifornien. Sie erfolgte nur gut 22 Stunden nach dem Transport der „Starlink 4-19“, die an der Startanlage 39A des Kennedy Space Centers ihren Anfang genommen hatte.

Der Einsatz begann um 16:19 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Auf Anforderung der Bundeswehr wurde nach der Trennung der ersten von der zweiten Stufe nur noch der Flug des Boosters auf dem Youtube-Kanal von SpaceX weiter verfolgt. Aus Verlautbarungen der deutschen Streitkräfte ging jedoch hervor, dass der Start erfolgreich verlaufen war. Später freigegebene Bahndaten zeigten ein Perigäum von 743 Kilometer, ein Apogäum von 751 Kilometer und eine Bahnneigung zum Äquator von 99,76 Grad.

Für die Mission wurde der Booster 1071 eingesetzt, der zwei vorausgegangene Missionen auf seinem Konto hat. Aufgrund des geringen Gewichtes der Nutzlast war ein Rückflug der Erststufe zur Startstelle möglich. Sie setzte gut acht Minuten nach Beginn der Startmission in der „Landing Zone 1“ auf, die nur wenige hundert Meter von der Startrampe entfernt liegt. Die beiden Hälften der Nutzlastverkleidung wurden 371 Kilometer vom Startort entfernt aus dem Pazifik gefischt.

SARah-1 ist der erste von drei Satelliten für die Bundeswehr, welche die SAR-Lupe Konstellation ersetzen soll, die ab 2006 mit Kosmos 3M-Raketen von Plesetzk aus gestartet worden war. Von diesen früheren Einheiten wurden seinerzeit fünf Stück gestartet. Jeder dieser Satelliten wog 770 Kilogramm und war in der Lage, Details von bis zu 50 Zentimetern Größe pro Bildelement zu erfassen. Die neuen SARah-Satelliten sollen diese Fähigkeiten noch einmal deutlich übertreffen.

Die neuen Einheiten wiegen jeweils etwa vier Tonnen und sind mit einem aktiven Phased Array Radar mit elektronisch steuerbaren Einzelelementen ausgerüstet. Entwickelt und gebaut wurden die neuen Einheiten von Airbus Defence und Space in Friedrichshafen. SARah 2 und 3 werden von OHB in Bremen entwickelt und gebaut, die auch Hauptauftragnehmer für das Gesamtsystem ist.

Alle drei SARah-Satelliten werden von SpaceX gestartet. SARah 2 und 3 werden gegen Ende des Jahres zusammen auf einer einzelnen Rakete in die Umlaufbahn befördert.

Bild: Start-Emblem der SARah-1 Mission. Quelle: SpaceX