China brachte am 27. Dezember den militärischen Erdbeobachtungssatelliten Yaogan 33-02 in eine polare, sonnensychrone Erdumlaufbahn. Als Träger wurde eine Rakete des Typs Langer Marsch 4C verwendet. Es war der erste Start einer Rakete dieses Typs in diesem Jahr. Es war der 113. Start weltweit und der 39. und letzte für China in 2020. Das Land führt damit auch – von der reinen Anzahl der Starts her betrachtet – auch in diesem Jahr wieder die weltweite Statistik an. Und schließlich war dieser Flug auch die letzte Mission des 13. Fünfjahresplans der Volksrepublik China.

Startort war der nordchinesische Weltraumbahnhof Jiuquan, wo gerade ungewöhnlich kaltes Winterwetter herrscht, das an die Startcrews erhebliche Anforderungen stellte. Dort begann die Mission um 16:44 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startrampe 43 des Startkomplexes 94.

Der Satellit stellt möglicherweise den Ersatz für Yaogan 33-01, der am 22. Mai 2019 bei einem Fehlstart einer Langer Marsch 4C verloren ging. Der damals verlorene Satellit war die zweite Einheit eines weltraumbasierten Radarbeobachtungssystems mit der Bezeichnung Jianbing-5. Der erste Satellit dieses Typs war Yaogan 29, der am 26. November 2015 gestartet worden war. Gebaut wurde Yaogan 33-02 wahrscheinlich von SAST (der Shanghai Academy of Spaceflight Technology). Die Bahn, die Yaogan 33-02 erreichte (kreisförmige Umlaufbahn in 685 Kilometern Höhe bei einer Inklination von 98,26 Grad) weist aber eher nicht auf einen Radarsatelliten hin.

Zusammen mit Yaogan 33 erreichte auch ein Kleinsatellit mit der Bezeichnung Weina Jishu Shiyan die Umlaufbahn. Über ihn wurde nur berichtet, dass er „wissenschaftliche Untersuchungen“ durchführen soll.

Bild: Startlogo. Quelle: SAST