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Ein Einsatz der Arianespace schloß am 29. Dezember das Raumfahrtjahr 2020 ab. Es war die 114. Mission des laufenden Jahres. Dabei brachte eine Trägerrakete des Typs Sojus ST-A Fregat M vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou aus einen militärischen Aufklärungssatelliten für Frankreich in eine sonnensynchrone polare Erdumlaufbahn. Es war die 10. Mission des Jahres unter der Organisation der Arianespace und die fünfte bei der eine russische Sojus-Rakete als Träger eingesetzt wurde. Es war der 25. Flug einer russischen Sojus-Rakete von Guyana aus. Dementsprechend trug die Mission die offizielle Bezeichnung VS-25 (Vol Soyouz Nr. 25).

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China brachte am 27. Dezember den militärischen Erdbeobachtungssatelliten Yaogan 33-02 in eine polare, sonnensychrone Erdumlaufbahn. Als Träger wurde eine Rakete des Typs Langer Marsch 4C verwendet. Es war der erste Start einer Rakete dieses Typs in diesem Jahr. Es war der 113. Start weltweit und der 39. und letzte für China in 2020. Das Land führt damit auch – von der reinen Anzahl der Starts her betrachtet – auch in diesem Jahr wieder die weltweite Statistik an. Und schließlich war dieser Flug auch die letzte Mission des 13. Fünfjahresplans der Volksrepublik China.

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China brachte am 22. Dezember die erste Rakete des Typs Langer Marsch 8 sicher in den Orbit. Dieser Träger wird in seinen zukünftigen Versionen in der Art der Falcon 9 von SpaceX wiederverwendbar sein. Dieser erste Testflug (und sicher auch eine ganze Reihe der folgenden Flüge) laufen aber noch im „expendable“-Modus. Der Start erfolgte vom neuen chinesischen Weltraumbahnhof Wenchang aus. Damit ist die Langer Marsch 8 auch der dritte Raketentyp, der von hier aus startet (nach der Langer Marsch 5 und 7).

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Für viele mag 2020 ein Katastrophenjahr gewesen sein, für SpaceX galt das aber gewiss nicht. Obwohl noch ein oder zwei Starts in diesem Jahr ausstehen kann man jetzt schon sagen, dass die Falcon 9 die am häufigsten geflogene Orbitalrakete der Welt war. Bei ihren insgesamt 26 Einsätzen wurden mehr als 840 operationelle Satelliten abgesetzt. Damit gehen etwa ein Viertel der weltweiten erfolgreichen Orbitalstarts auf das Konto von SpaceX. Die am zweithäufigsten eingesetzte Rakete weltweit sind die drei Versionen der Sojus 2.1. Sie kam insgesamt 14mal zum Einsatz.

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Nachdem One Web im Sommer der  Insolvenz entronnen war, nahm das Unternehmen die Starts zur Stationierung der gleichnamigen Internet-Konstellation am 18. Dezember wieder auf. Im Auftrag von Arianespace und Starsem (welche die Sojus für den Gebrauch außerhalb der Russischen Föderation vermarktet) brachte an diesem Tage eine Sojus 2.1b Fregat vom Weltraumbahnhof Wostotschny aus 36 neue Einheiten des One Web-Satellitennetzes in eine nahezu polare Erdumlaufbahn.

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Beim – coronabedingt – nur zweiten und auch schon letzten Orbitalstart des Jahres 2020 brachte die indische Raumfahrtagentur ISRO am 17. Dezember mit einer vierstufigen Trägerrakete des Typs PSLV den kleinen Kommunikationssatelliten CMS 1 in einen subsynchronen geostationären Transferorbit. Es war der insgesamt 52. Flug einer Rakete der PSLV-Reihe.

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Beinahe hätte es geklappt. Das US-Raumfahrt-Startup Astra verfehlte am 16. Dezember den Einschuss in eine polare Orbitalbahn nur ganz knapp. Es war der zweite Versuch, die Astra-Rakete in den Orbit zu bringen. Am 11. September war der erste Startversuch schon wenige Sekunden nach dem Liftoff gescheitert. Astra selbst hat drei Erprobungsflüge angesetzt, um seine neu entwickelte Kleinträgerrakete zu qualifizieren.

Weiterlesen: Astra erreicht den Weltraum, nicht aber den Orbit

Am 15. Dezember führte der in Neuseeland ansässige, aber in den USA gemeldete Startdienstleister Rocket Lab seine siebte und letzte Mission in diesem Jahr durch. Dieses Mal war lediglich ein einzelner Satellit an Bord der Rakete, ungewöhnlich für das Unternehmen, das sich auf Mehrfachstarts von Mikro- und Nanosatelliten spezialisiert hat. Das Raumfahrzeug ist nach einer Eulengattung benannt, trägt den Namen Strix-a und ist die erste Einheit einer geplanten Konstellation von 30 Radar-Erdbeobachtungssatelliten des japanischen Unternehmens Synspective.

Weiterlesen: Die Nacht der Eule begann mit Rocketlab

Das mit gletscherhafter Geschwindigkeit ablaufende Testprogramm der Angara-Trägerrakete hat sechs Jahre nach dem Erstflug der Trägerrakete im Dezember 2014 einen weiteren Meilenstein erreicht. Am 14. Dezember erfolgte der zweite Testflug einer Angara 5. An Bord der Rakete befand sich lediglich ein Gewichtsdummy mit der Bezeichnung IPM, der einen großen Kommunikationssatelliten simulieren soll. Eine aktive Nutzlast wollte man nicht riskieren. Das System wurde bei dieser Mission erfolgreich über alle Stufen erprobt, einschließlich des Direkteinschusses in eine geostationäre Erdumlaufbahn.

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