Die insgesamt fünfte Mission einer Falcon Heavy (und die zweite innerhalb von zwei Monaten) startete am 15. Januar von der Startanlage 39A des Kennedy Space Center. Dabei wurden zwei geheime militärische Nutzlasten direkt in den geostationären Orbit befördert. Die Mission trug die Bezeichnung USSF-67 (für United States Space Force 67). Die Falcon Heavy ist nach dem Space Launch System (SLS) die zweitstärkste US-Trägerrakete.


Am 12. Januar startete China eine interessante Orbitalmission. Dabei brachte eine Trägerrakete des Typs Langer Marsch 2C, an sich ein Träger der unteren Mittelklasse, und eine der am wenigsten leistungsfähigsten Raketen der Langer Marsch-Reihe, den Kommunikationssatelliten Apstar 6E in eine niedrige Erdumlaufbahn. Um eine geostationäre Transferbahn erreichen zu können, musste die an sich zweistufige Rakete mit einer dritten Antriebseinheit mit der Bezeichnung Y61 ausgerüstet werden. Mit dieser Stufe scheint es allerdings bald nach dem Start zu Problemen gekommen zu sein.
Es ist eine alte Raumfahrtregel, nach der mindestens die Hälfte aller Erstflüge scheitern. Diese Regel erwischte am 11. Januar auch die RS-1 von ABL-Space Systems. Besonders schwerwiegend war dieser Fehlstart deswegen, weil sich nur zehn Sekunden nach dem Verlassen der Startrampe alle Triebwerke der ersten Stufe abschalteten und die noch mit mehr als 95 Prozent der gesamten Treibstoffmenge betankten Rakete wieder auf die Startanlage zurückfiel und diese dem Erdboden gleichmachte.


Im vergangenen Jahr entfiel etwa ein Drittel aller weltweiten Orbitalstarts auf China, ein weiteres Drittel auf SpaceX und das letzte Drittel auf den gesamten Rest der Welt. Ganz in diesem Sinne wurde auch im neuen Jahr die Startkadenz weitergeführt. Die zweite Mission des Jahres 2023 ging, nach SpaceX am 3. Januar, am 8. Januar an China, wo von Wenchang aus eine Rakete des Typs Langer Marsch 7A den Technologiesatelliten Shijian 23 auf eine geosynchrone Transferbahn transportierte.