China brachte am 9. Oktober das Advanced Spaceborne Solar Observatory (kurz: ASO-S) auf eine sonnensynchrone polare Erdumlaufbahn. Das Raumfahrzeug wird auch als Kuafu-1 bezeichnet, nach einem Riesen in der chinesischen Mythologie, der (vergeblich) die Sonne fangen wollte. Dieser Beiname war das Ergebnis eines öffentlichen Namensgebungs-Wettbewerbes für den Satelliten in China. Als Träger wurde eine Rakete des Typs Langer Marsch 2D eingesetzt. Es ist bereits der zehnte Einsatz für diesen Typ im laufenden Jahr. Startort war das Raumfahrtzentrum Jiuquan in Nordchina.

Die Mission begann um 1:43 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Rampe 2 des Startkomplexes 4 des Weltraumbahnhofs. Die erzielten Bahndaten weisen ein Perigäum von 713 Kilometern, ein Apogäum von 731 Kilometern und eine Bahnneigung zum Äquator von 98,25 Grad aus.

ASO-S ist für eine Funktionsdauer von mindestens vier Jahren ausgelegt. Der beim Start 888 Kilogramm schwere Satellit ist mit drei Instrumenten ausgerüstet, mit denen Magnetfeld,  Photosphäre und coronare Massenausbrüche der Sonne bis zu einer Entfernung von 2,5 Sonnenradien beobachtet werden können.

Der von der chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS) entwickelte und gebaute Satellit verfügt über zwei steuerbare Solargeneratoren, die der Nutzlast und den Betriebssystemen bis zu 900 Watt an elektrischer Energie zur Verfügung stellen. Die Ausricht-Genauigkeit des Satelliten auf sein Beobachtungsziel liegt bei 0,01 Grad. Die Datenspeicherkapazität an Bord beträgt 4 Terabyte, und die maximale Datenübertragungsrate zur Erde beträgt 1 Gibabit pro Sekunde.

Bild: Das Startlogo bildet den Riesen, der die Sonne fangen will, ab. Quelle: CASC