Russland brachte am 28. Februar den ersten Wettersatelliten der Arktika M-Reihe in einen so genannten Molnija-Orbit. Das Raumfahrzeug soll zukünftig für den Norden Russlands und die Polargebiete zuverlässige Wetterprognosen liefern. Der Start erfolgte vom Kosmodrom Baikonur aus. Als Träger wurde eine Rakete des Typs Sojus 2.1b „Fregat“ eingesetzt.

Die Mission begann um 12:55 Uhr Ortszeit (entsprechend 7:55 Uhr mitteleuropäischer Zeit) an der Startanlage 31/6 des Weltraumbahnhofs. In einer mehrstündigen komplexen Sequenz wurde Arktika M schließlich auf einem so genannten Molnija-Orbit abgesetzt. Eine ungewöhnliche Bahn für ein Raumfahrzeug dieser Art, aber ein guter Kompromiss für die Vielzahl der unterschiedlichen Aufgaben, die der Satellit bewerkstelligen soll.

Molnija-Orbits sind hoch elliptische Umlaufbahnen mit einer Inklination von 63,8 Grad und einer Umlaufzeit von etwa 12 Stunden. Auf einer solchen speziellen Umlaufbahn kann ein Satellit die meiste Zeit über den hohen nördlichen Breitengraden verbringen und ist damit für die Beobachtung gerade des arktischen Raumes besser geeignet als ein geostationärer Satellit.

Dimitry Rogozin, der Chef der nationalen russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, teilte einige Stunden nach dem Start mit, dass der Satellit sich von der Fregat-Oberstufe getrennt habe, funktionstüchtig sei und seine Solargeneratoren und Antennen entfaltet hätte. Westlichen Quellen gelang es aber bislang nicht, zu bestätigen, ob der Satellit seine geplante Umlaufbahn auch tatsächlich erreicht hat.

Arktika M-01, wie die genaue Bezeichnung des Satelliten lautet, ist eine Art Mehrzweckraumfahrzeug. Eine Mischung aus klassischem Wettersatelliten, Erdbeobachtungssatelliten und Datenrelay-Einheit. In letzter Funktion soll er vor allem die Daten automatischer und nur teilweise besetzter meteorologischer Stationen im hohen Norden Russlands auslesen. Arktika M-02 soll gegen Ende dieses Jahres gestartet werden.

Die Arktika M-Satelliten weisen ein Startgewicht von 2.100 Kilogramm auf, und sind auf eine Lebensdauer von mindestens zehn Jahren ausgelegt. Die Einheiten werden von Lawotschkin gebaut und basieren auf der so genannten „Navigator“-Plattform des Unternehmens, die auch für die Elektro-M Wettersatelliten verwendet wird.

Ursprünglich sahen die russischen Pläne sahen nur den Start von nur zwei Satelliten dieser Reihe vor. Nun aber sollen es in den nächsten vier Jahren mindestens fünf werden. Und nicht nur das, auch ein Nachfolger dieser Serie befindet sich bereits in Planung. Er soll ab 2026 unter der Bezeichnung „Arktika MP“ eingesetzt werden.

Bild: Die Rakete wird in die Halterungen über dem Flammenschacht eingeführt; Quelle: Roskosmos