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China brachte am 23. November mit einer Trägerrakete des Typs Langer Marsch 5 die erste lunare Probenrückführmission seit dem Jahre 1976 auf den Weg zum Erdtrabanten. Der Start und die Abfolge der ersten Missionsmeilensteine verliefen erfolgreich. Die Dauer dieser sehr ambitionierten Mission ist auf 23 Tage veranschlagt. Wenn alles nach Plan verläuft, dann könnte China nach ihrem erfolgreichen Abschluss über zwei Kilogramm Mondgestein verfügen.

Weiterlesen: China startet Probenrückführmission zum Mond

Bei der sechsten Mission des Jahres, am 20. November, erzielte Rocket Lab nicht nur einen erfolgreichen Start sondern auch einen wesentlichen Schritt in Richtung Wiederverwendung der ersten Stufe ihres Trägers. Nachdem in einer Höhe von etwa 75 Kilometern Höhe, bei einer Geschwindigkeit von etwa 8.200 Kilometern pro Stunde die Stufentrennung erfolgt war, kehrte die erste Stufe in einer gesteuerten ballistischen Kurve wieder zur Erde zurück und landete schließlich sanft an einem Fallschirm im Wasser. Der Boosters  ging etwa 550 Kilometer vom Startgelände entfernt nieder und wurde von einem Bergungsschiff aus dem Meer gefischt.

Weiterlesen: Electron auf gutem Weg zur Wiederverwendung

Dieser Fehlschlag war komplett unnötig und wirft ein schlechtes Licht auf Europas Raumfahrt. Die Vega, ein weitgehend von italienischen ESA-Mitteln finanzierter und von Avio gebauter Feststoffträger für das Nutzlastsegment der unteren Mittelklasse versagte am 16. November innerhalb von nur drei Flügen zum zweiten Mal. Die beiden Satelliten an Bord, der spanische SEOSAT-Ingenio und der französische TARANIS, wurden dabei zerstört.

Weiterlesen: Vega - Zweiter Fehlschlag in drei Flügen

Mit dem Start der SpaceX Crew 1-Mission am 16. November begann der operationelle kommerzielle Crew-Transport zur Internationalen Raumstation. Im Mai hatte bereits ein ebenfalls bemannter Testflug stattgefunden, die Mission SpaceX Demo-2. Damals waren die Astronauten Doug Hurley und Bob Behnken an Bord des Crew Dragon gewesen. Dieses Mal ist es eine reguläre vierköpfige Rotationscrew, die zur Internationalen Raumstation fliegt. Die wird dann nach dem Andocken an der ISS, zum ersten Mal in ihrer 20jährigen Geschichte, den von Anfang an geplanten Stammbesatzungsbestand von sieben Personen aufweisen.

Weiterlesen: SpaceX Crew-1 auf dem Weg zur ISS

Die United Launch Alliance (ULA) brachte am 13. November mit einer Trägerrakete des Typs Atlas 5 einen Aufklärungssatelliten des National Reconnaissance Office (NRO) auf eine Umlaufbahn hoher Inklination. Der Einsatz war gleichzeitig ein wichtiger Meilenstein für die Flugerprobung der zukünftigen Vulcan-Rakete der ULA, denn als Booster wurden erstmals Treibsätze des Typs GEM-63XL verwendet. Das ist derselbe Typ von Feststoff-Zusatzraketen welche auch die neue Vulcan-Rakete einsetzen wird.

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Für eine aufstrebende Raumfahrtnation mit normalerweise mehr als einem halben Dutzend Starts jährlich ist der gegenwärtige Zustand ungewöhnlich. Indien brauchte bis zum November für die Durchführung des ersten Orbitalstarts des Jahres. Zurückzuführen ist dies auf die Auswirkungen der Covid 19-Krise, der zu einer monatelangen Schließung aller indischen Raumfahrteinrichtungen führte. Entsprechend lang ist nun die Warteliste an Satelliten. Die aktuelle Mission war ursprünglich schon für den Dezember 2019 geplant gewesen.

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Am 7. November brachte China erneut einen kommerziellen Kleinträger mit Feststoffantrieb auf den Markt: Die Ceres-1. Die Mission der von Galactic Energy entwickelten und gebauten Rakete verlief erfolgreich. Bei dem Einsatz wurde der Tianqi-11 Satellit (auch als Scorpio-1 bezeichnet) abgesetzt. Galactic Energy ist ein nur drei Jahre altes Startup mit einer Zahl von gerade einmal 100 Mitarbeitern.

Weiterlesen: Erstflug der Ceres 1 erfolgreich