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Bei der siebten der so genannten „Dedicated SmallSat Rideshare Mission“ transportierte SpaceX am 15. April 51 meist kleine Nutzlasten in einen sonnensynchronen Erdorbit. Diese regelmäßig stattfindenden Transporteinsätze werden gemeinhin als „Transporter-Missions“ bezeichnet. SpaceX bietet bei diesen Einsätzen Orbitalflüge zu unschlagbar niedrigen Preisen an. Das Gewicht der einzelnen Raumfahrzeuge geht von weniger als einem Kilogramm für einige der CubeSats bis zu etwa 800 Kilogramm für den türkischen Erdbeobachtungssatelliten IMECE.

Die Mission begann um 8:48 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 4E der Vandenberg Space Force Basis in Kalifornien. Es war die erste Transporter-Mission die von hier aus startete. Die sechs vorausgehenden Einsätze dieser Art nahmen alle in Cape Canaveral ihren Anfang. Es war auch der erste Einsatz dieser Art, der bei Nacht begann.

Die zweite Stufe führte insgesamt fünf Brennmanöver durch. Zwei waren nötig, um eine polare Umlaufbahn in etwa 500 Kilometern Höhe mit einer Bahnneigung von 97,4 Grad zu erreichen auf der 50 der 51 Nutzlasten abgesetzt wurden. Zwei weitere Brennmanöver waren danach erforderlich, um die Umlaufbahn auf 680 Kilometer und die Inklination auf 98,2 Grad zu erhöhen, wo dann, zwei Stunden und 35 Minuten nach dem Verlassen der Startrampe, der türkische Erdbeobachtungssatellit IMECE abgesetzt wurde. Die fünfte Brennphase diente dazu, die zweite Stufe wieder aus dem Orbit zu entfernen und in der Erdatmosphäre verglühen zu lassen.

Für den Start wurde der Falcon 9-Booster Nummer 1063 eingesetzt, der damit seinen zehnten Start erlebte. Siebeneinhalb Minuten nach Missionsbeginn kehrte er wieder nach Vandenberg zurück und ging sicher in der Landing Zone 4 nieder, die sich nur 300 Meter von der Startrampe entfernt befindet.

Bei den Nutzlasten handelt es sich um…

  • ION SCV-10 „Masterful Matthaeus“, einen Cubesat-Deployer von D-Orbit aus Italien.
  • Vigoride-6, einen Space Tug von Momentus Space aus den USA.
  • GHGSat-C6, C7 und C8 der kanadischen Firma GHG-Sat, Erdbeobachtungssatelliten.
  • GHOSt 1 und 2 von der US-Firma Orbital Sidekick, zwei jeweils 90 Kilogramm schwere Erdbeobachtungssatelliten.
  • Hawk 7A, 7B und 7C von der US-Firma Hawk Eye 360, jeweils 30 Kilogramm schwere Signalaufklärer.
  • IMECE, Erdbeobachtungssatellit der türkischen Raumfahrtagentur gebaut von TÜBITAK. Mit etwa 800 Kilogramm der schwerste Satellit an Bord.
  • NorSat-TD, ein 35 Kilogramm schwerer Technologiesatellit der norwegischen Raumfahrtagentur.
  • Vier ÑuSat-Erdbeobachtungssatelliten der argentinischen Firma Satellogic.
  • Tomorrow R1 von Tomorrow.io. Ein 85-Kilogramm schwerer Technologiedemonstrator des US-Unternehmens für einen Wettervorhersagedienst.
  • Umbra 06 vom US-Unternehmen Umbra Lab. Ein 70 Kilogramm schwerer Erdbeobachtungssatellit.
  • BRO-09. Ein 6Unit-CubeSat von Unseen Labs aus Frankreich. Ein Signalaufklärer.
  • Brokkr-1. Ein 6Unit-Technologiedemonstrator-CubeSat des US-Unternehmens Astro Forge.
  • CIRBE. Ein 3Unit-CubeSat der Universität Boulder (Colorado). Befasst sich mit Weltraumwetter.
  • Connecta T2.1. Ein 6Unit-CubeSat des türkischen Unternehmens Plan-S für das Internet of Things.
  • DEWASat 2. Ein 6Unit-CubeSat der Dubai Electricity and Water Authority (DEWA). Technologiedemonstrator.
  • DISCO-1. Ein 1Unit-CubeSat der Universität von Aarhus in Dänemark. Ein Technologiedemonstrator.
  • EPICHyper-1. Ein 6Unit-CubeSat von AAC Clyde Space (Schweden) und Wyvvern (Kanada). Erdbeobachtung.
  • FACSAT-2 (auch: Chibiriquete). Ein CubeSat der kolumbianischen Luftwaffe. Erdbeobachtung.
  • INSPIRE-Sat. Ein CubeSat der Universität von Versailles St. Quentin und dem Laboratoire atmosphères, milieux, observations spatiales (LATMOS). Erdbeobachtung.
  • IRIS-C. Ein CubeSat aus Taiwan von der National Cheng Kung University. Technologiedemonstrator.
  • It’s About Time. Ein CubeSat der US-Firma TrustPoint. Navigation.
  • Kepler 20 und 21. Jeweils 6Unit-CubeSats der kanadischen Firma Kepler Communications. Kommunikation.
  • KILICSAT. CubeSat von GUMUSH Aerospace und der Turkish Aeronautical Association. Technologiedemonstrator.
  • LacunaSat-2F. Von der britischen Firma Lacuna Space. Internet of Things.
  • 3 x Lemur 2. Von Spire Global aus den USA. Jeweils 6Unit-Erdbeobachtungs-CubeSats.
  • LLITED A und B. Zwei 1,5Unit-CubeSats von der „Aerospace Corporation” in den USA. Ionosphärenforschung.
  • PLEIADES YEARLING. Von der California State Polytechnic University. Technologiedemonstration.
  • REVELA. Von ARCA Dynamics aus den USA. Technologiedemonstrator.
  • Rosey CubeSat 1. Von Orbital Solutions aus Monaco. Ausbildung.
  • Sapling 2 (auch Sapling Giganteum). CubeSat der Stanford University. Technologie-Demonstration.
  • Sateliot_0/Platform 3. 6Unit-CubeSat von Sateliot (Spanien) und EnduroSat (Bulgarien). Internet of Things.
  • SSS-2B. Ein drei Kilogramm schwerer CubeSat von TÜBITAK Space Technologies aus der Türkei. Ausbildung.
  • TAIFA-1. 3-Unit-CubeSat von SayariLabs aus Kenia. Erdbeobachtung.
  • VCUB-1. 6-Unit-CubeSat von Visiona aus Brasilien. Erdbeobachtung.
  • VIREO. CubeSat von CS3 aus Ungarn. Technologiedemonstration.

Dazu kommt noch mindestens ein weiterer CubeSat, dessen Identität nicht bekannt gegeben wurde, sowie eine Nutzlast des Weltraum-Beerdigungsunternehmens Celestis, die fix mit der zweiten Stufe verbunden blieb und mit ihr wieder in die Erdatmosphäre eintrat. Sie trug die Bezeichnung „Excelsior“.

Bild: Start zur SpaceX Transporter 7-Mission in Vandenberg. Quelle: SpaceX