Die vorgesehenen primären Startgeräte für die Kuiper-Internet-Konstellation von Amazon kommen nur schwer von der Rampe. Sowohl die Ariane 6, als auch der New Glenn von Blue Origin und die Vulcan der United Launch Alliance haften wie Blei am Boden. Die gegenwärtig die einzigen Startmöglichkeiten für diese Satelliten sind die altgediente Atlas V, von der aber nur noch wenige Exemplare existieren und die Falcon 9 des – mit der Starlink-Konstellation - direkten Konkurrenten SpaceX. Doch Geschäft ist Geschäft, und so transportierte SpaceX am 16. Juli 24 Einheiten für die Internet-Konstellation der Konkurrenz.
Die Mission begann an der Startanlage 40 der Cape Canaveral Space Force Station, weniger als vier Stunden nach der vorausgegangenen Mission von SpaceX, die von Vandenberg aus gestartet worden war. Die zweite Stufe der Falcon 9 setzte die Raumfahrzeuge auf einer Bahn mit einem Perigäum von 455 Kilometern, einem Apogäum von 465 Kilometern und einer Bahnneigung zum Äquator von 51,88 Grad ab.
Für die Durchführung dieses Einsatzes wurde der brandneue Booster 1096 eingesetzt. Nach dem Absetzen der Orbitaleinheit, bestehend aus der zweiten Stufe und den Satelliten, landete er auf dem Bergungsschiff A Shortfall Of Gravitas, das etwa 600 Kilometer nordöstlich des Startplatzes im Atlantik stationiert war.
Amazon ist mit seiner Kuiper-Konstellation auf jegliche Unterstützung angewiesen, und sei sie von der unmittelbaren Konkurrenz. Um die Bedingungen der Lizenz der Federal Communications Commission (FCC) zu erfüllen, muss die komplette Konstellation aus 3.236 Satelliten bis Ende Juli 2029 in den Orbit transportiert worden sein. Eine wesentlich dringlichere Frist ist aber nur noch ein Jahr entfernt, denn Amazon muss bis zum 30. Juli 2026 die Hälfte seiner Konstellation – 1.618 Satelliten – in Betrieb genommen haben.
Nach diesem Einsatz sieht die Startübersicht des Jahres 2025 wie folgt aus:
- USA: 92 (davon SpaceX: 87). 1 Fehlschlag (Alpha)
- China: 38, davon 1 Fehlschlag
- Neuseeland: 10
- Russland: 8
- Europa: 2
- Indien: 2, davon 1 Fehlschlag (PSLV XL)
- Japan: 2
- Deutschland: 1, davon 1 Fehlschlag (Spectrum)
Die Statistik der eingesetzten Startplätze stellt sich folgendermaßen dar:
- Cape Canaveral/Kennedy Space Center: 62 (46/16)
- Vandenberg Space Force Base: 30
- Jiuquan: 13
- Xichang: 11
- Mahia: 10
- Wenchang: 6 (institutionell 5/kommerziell 1)
- Taiyuan: 5
- Plessezk: 5
- Baikonur: 3
- Guyana Space Centre: 2
- Satish Dhawan: 2
- Dongfanghang Tiangang (auch: Oriental Spaceport Launch Ship): 2
- Tanegashima: 2
- Andøya: 1
Bild: Startlogo. Quelle: SpaceX