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Am 28. April brachte SpaceX zwei Navigationssatelliten für die europäische Galileo-Konstellation auf eine mittelhohe Erdumlaufbahn. Es war der insgesamt zwölfte Start für das Galileo-System, aber der erste, der von einer Falcon 9 durchgeführt wurde. Bei dieser Mission wurde seit langem wieder einmal ein Booster (Seriennummer: B1060) im „Verbrauchsmodus“ geflogen, um die geforderte Performance sicherzustellen. Allerdings war diese ältere Erststufe bereits bei ihrem 20. Einsatz angelangt. Das gilt momentan als die maximale Anzahl von Flügen, für welche die Falcon 9-Booster zertifiziert sind. Das letzte Mal, dass eine Falcon 9 im „Verbrauchsmodus“ flog war im November 2022, vor genau 146 Flügen. Die Mission stellte auch den 200. Einsatz einer „gebrauchten“ Nutzlastverkleidung dar.

Die beiden Galileo-Satelliten, es sind die Flugeinheiten 25 und 27, tragen die Namen Patrick und Julina. Ursprünglich sollten sie auf einer Sojus ST-B gestartet werden. Davon musste aber aufgrund des russischen Überfalls auf die Ukraine Abstand genommen werden. Danach wurden sie auf die Ariane 6 transferiert, aber aufgrund der anhaltenden Verzögerungen dieses Programmes war auch da ein halbwegs fristgerechter Start nicht möglich.

Die Mission begann um 2:34 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 39A des Kennedy Space Centers. Die Brenndauer der ersten Stufe betrug dieses Mal zwei Minuten und 45 Sekunden statt der sonst üblichen zwei Minuten und 25 Sekunden. Das ermöglichte eine Absetzgeschwindigkeit für die zweite Stufe mit den Satelliten von ziemlich genau 10.000 Kilometer pro Stunde, was etwa 2.000 Kilometer pro Stunde mehr ist, als bei Flügen bei denen der Booster auf einem Bergungsschiff landet.

Nach dem Abwerfen der beiden Hälften der Nutzlastverkleidung wurde die Startübertragung beendet. Auf Wunsch des Kunden, wie es hieß. Was damit bewirkt werden sollte ist allerdings unklar, denn Entwicklung und Bau der Galileo-Satelliten sind ein öffentliches Projekt, bei dem es, anders als bei militärischen Satelliten, nichts an der äußeren Form des Raumfahrzeugs geheim zu halten gibt.

Die beiden Raumfahrzeuge, mit einem Gesamtgewicht von 1.603 Kilogramm (ohne den etwa 180 Kilogramm schweren Nutzlastadapter), wurden von der zweiten Stufe der Falcon 9 auf einer Umlaufbahn in einem nahezu kreisförmigen Orbit in einer Höhe von 23.616 Kilometern bei einer Bahnneigung von 56 Grad abgesetzt. Nach derzeitiger Planung wird es im Juli einen weiteren Falcon 9-Start für Galileo im Auftrag der EU geben.

Nach dieser Mission sieht die Startstatistik 2024 wie folgt aus:

  1. USA: 44 (davon SpaceX: 42)           
  2. China: 18 (davon 1 Teilversager)     
  3. Russland: 6
  4. Neuseeland: 5
  5. Japan: 3 (davon 1 Fehlschlag)
  6. Indien: 2
  7. Iran: 2

 Bild: Start zur Mission Galileo FM 25 und 27. Quelle: SpaceX