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Eine Trägerrakete des Typs Falcon 9 brachte am 12. Juni die Transporter 8-Mission auf die Reise in einen sonnensynchronen polaren Erdorbit. Der Start erfolgte von der Space Force Basis Vandenberg aus. Es war die zweite Mission von SpaceX innerhalb von nur 14 Stunden. Dabei wurden bei insgesamt 39 Absetzvorgängen 72 Satelliten internationaler Kunden in den Orbit gebracht. Ein besonderes Jubiläum gab es bei dieser Mission auch: Die 200. erfolgreiche Landung eines Falcon 9-Boosters und die 126. erfolgreiche Landung in ununterbrochener Reihenfolge. Es war auch die 40. Mission einer Falcon (Falcon 9 und Falcon Heavy zusammen) in diesem Jahr.

Die Mission begann um 23:35 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 4E des kalifornischen Raumfahrtzentrums. Nach der Trennung von Booster und Oberstufe vollführte letztere zwei Brennmanöver, um den vorgesehenen Orbit zu erreichen. Der wies ein Perigäum von 525 Kilometern, ein Apogäum von 535 Kilometern und eine Bahnneigung zum Äquator von 97,50 Grad auf. Etwa eine Stunde nach dem Liftoff begann die Absetzprozedur für die 72 Nutzlasten, die etwa 25 Minuten dauerte. Nachdem alle Satelliten abgetrennt waren, führte die zweite Stufe ein drittes Brennmanöver durch, brachte sich damit wieder aus dem Orbit und verglühte in der Erdatmosphäre.

Als Booster wurde die Falcon 9-Erststufe 1071 verwendet, die damit ihren neunten Einsatz erlebte. Weniger als acht Minuten nach dem Liftoff setzte sie in der Landing Zone 4, nur dreihundert Meter von der Startrampe entfernt, wieder auf.

Wie die Missionsbezeichnung schon sagt, war es der achte „Sammeltransport“ für Kleinsatelliten, den SpaceX durchführte. Die Transporter-Missionen finden im Abstand weniger Monate statt und erlauben extrem kostengünstige Transporte in den Orbit. Allerdings darf der Kunde dann keine besonderen Ansprüche auf den Bahneinschuss erwarten. Sie gehen immer auf polare, sonnensynchrone Bahnen. Die maximale Nutzlast der Falcon 9 ist bei den Transporter-Missionen so limitiert, dass der Booster stets einen Rückflug zur Startstelle durchführen kann, was die Missionskosten minimiert.

Bei den 72 dieses Mal in den Orbit transportieren Nutzlasten handelt es sich um:

  • ION-SCV 011 mit der Bezeichnung Savvy Simon, einen Cubesat-Deployer des italienischen Unternehmens D-Orbit.
  • Skykraft-3, eine weiterer Cubesat-Deployer. Vom australischen Unternehmen Skykraft für das Absetzen der vier Skycraft ATM-Cubesats. Der Deployer inklusive der vier Satelliten wog beim Start 300 Kilogramm.
  • Orbiter SN-3, einen Space Tug des US-Unternehmens Launcher.
  • Alba Cluster 6, einen Pocket Cube Dispenser der britischen Firma Alba Orbital.
  • den 80 Kilogramm schweren indischen Erdbeobachtungssatelliten ABA First Runner (auch AFR-1) von Azista BST Aerospace.
  • Vier kleine Blackjack-Aufklärungssatelliten für das US-Militär, entwickelt und gebaut von der DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency).
  • den 32 Kilogramm schweren Droid 001 von der US-Firma Turion Space für Space Debris Monitoring.
  • FASat-Delta/RUNNER-1, ein Gemeinschaftsprojekt von Chile und Israel, hergestellt von der Chilenischen Luftwaffe und Imagesat International. Ein 90 Kilogramm schwerer militärischer Erdbeobachtungssatellit.
  • GHOST 3, ein US-Erdbeobachtungssatellit von Orbital Sidekick.
  • den britischen HotSat-1 von Satellite Vu, ein Erdbeobachtungssatellit.
  • vier finnische ICEYE-Erdbeobachtungssatelliten von ICEYE.
  • den 59 Kilogramm schweren US-Technologiedemonstrator MuSat-1 von Muon Space.
  • vier ÑuSat-Erdbeobachtungssatelliten des argentinischen Unternehmens Satellogic.
  • Otter Pup des US-Unternehmens Starfish Space. Ein 38 Kilogramm schwerer Technologiedemonstrator für Docking.
  • den japanischen Erdbeobachtungssatelliten AMATEURU-III (auch: QPS-SAR 6) von iQPS.
  • Vvier Skykraft ATM des australischen Unternehmens Skycraft für die Überwachung des Flugverkehrs.
  • Tomorrow R2 des US-Herstellers Tomorrow io. Ein 85 Kilogramm schwerer Technologiedemonstrator.
  • Winnebago 1 des US-Herstellers Varda Space Industries. Technologiedemonstrator für Fertigungsverfahren im Orbit.
  • den US-Cubesat Crypto 3 von Cryptosat. Ein Technologiedemonstrator.
  • den deutschen 6Unit-Cubesat EIVE der Universität Stuttgart. Ein etwa sechs Kilogramm schwerer Kommunikationssatellit.
  • den Erdbeobachtungssatelliten EPICHyper-2 (auch Wyvern-2) aus Kanada und Schweden, ein 6Unit-Cubesat von etwa sechs Kilogramm Gewicht. Von AAC Clyde Space und Wyvern.
  • den deutschen Waldbrandüberwachungs-Cubesat FOREST-2 (auch Orora Tech 2) von Orora Tech in München.
  • Spaniens GEI-Sat von Atlantis. Ein etwa 20 Kilogramm schwerer 16Unit-Cubesat für das Methan-Monitoring in der Atmosphäre.
  • den 100 Kilogramm schweren Grégoire von Aerospacelab. Ein Technologiedemonstrator.
  • drei Lemur 2. Jeweils 6Unit-Cubesats von je etwa acht Kilogramm Gewicht von Spire Global aus den USA. Erdbeobachtungssatelliten.
  • MDQSAT 1C und 1D. Zwei argentinische Cubesats von Innova Space für das Internet of Things.
  • die beiden US-Cubesats MISR-A und B des US-Verteidigungsministeriums. Technologiedemonstratoren.
  • Outpost Mission. Ein Cubesat des US-Unternehmens Outpost Space. Ein Technologiedemonstrator.
  • Pleiades Squared. Ein Cubesat der California Polytechnic State University in Ponoma. Ein Technologiedemonstrator.
  • 14 Spacebees des US-Unternehmens SWARM-Technologies. Kommunikations-Cubesats.
  • SpeiSat aus Italien und dem Vatikan. Vom Dicasterium für Kommunikation der Kurie und der italienischen Raumfahrtbehörde. Ein Cubesat für religiöses Radio.
  • Tiger 4 aus Luxemburg. Ein Cubesat für das Internet of Things von OQ Technology.
  • Viasat XVI, ein 12Unit-Cubesat vom US-Airforce Research Laboratory. Ein Technologiedemonstrator von etwa 15 Kilogramm Startgewicht.
  • vier FOSSASat FEROX vom spanischen Hersteller FOSSA Systems. Ein Cubesat für das Internet of Things.
  • den türkischen Cubesat Istanbul von Hello Space. Ein Technologiedemonstrator.
  • MRC-100, ein Cubesat aus Ungarn der Budapest University of Technology and Economics. Wird für Elektrosmog-Monitoring eingesetzt.
  • Platzi-Sat 1, ein Cubesat für Bildungszwecke aus Kolumbien von der lateinamerikanischen Bildungsplattform Platzi.
  • ROM-2, ein rumänischer Cubesat für Technologiedemonstration von der International Computing Highschool of Bucarest. Und schließlich
  • den spanische Cubesat URESAT für Amateurfunk von der Radioamateur Satellite Corporation.

Bild: Missionslogo. Quelle: SpaceX