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Am 2. November brachte SpaceX bei der insgesamt vierten Bandwagon-Mission 18 Satelliten auf eine niedrige Erdumlaufbahn mittlerer Inklination. Als Träger wurde eine Falcon 9 eingesetzt. Startort war die Cape Canaveral Space Force Station. Die Bandwagon-Einsätze sind, ähnlich wie die etwa viermal jährlich stattfindenden Transporter-Flüge, Sammeltransporte, die zu einem mehr oder weniger fixen Zeitpunkt auf eine fixe Inklination gehen. Dabei können sich die Kunden der Regel zwischen zwei Absetzorbits entscheiden, die zwischen 500 und 600 Kilometern liegen. Hauptnutzlast der aktuellen Mission war der koreanische Aufklärungssatellit KORSAT-4.

Der Einsatz begann um 6:10 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 40 des Weltraumbahnhofs. Er führte zunächst auf eine annähernd kreisförmige Umlaufbahn in einer Höhe von rund Kilometern bei einer Bahnneigung zum Äquator von 45,4 Grad. Dort wurde KORSAT-4 abgesetzt. Zwei weitere Triebwerkszündungen brachten die zweite Stufe mit den restlichen 17 Satelliten auf eine elliptische Bahn mit einem Perigäum von 500 Kilometern und einem Apogäum von etwa 600 Kilometern, wo sie dann zwischen der 69 und der 74. Flugminute abgesetzt wurden.  

Zur Unterstützung der Mission wurde der Booster 1091 eingesetzt, der damit seinen dritten Flug absolvierte. Ihre Jungfernmission absolvierte diese Stufe erst am 11. August beim Start der KF-02-Mission, bei der 24 Kuiper-Satelliten von Amazon in den Orbit transportiert worden waren. Die Nutzlast war leicht genug, dass der Booster der Trägerrakete nach seinem Einsatz zum Startort zurückkehren konnte, wo er in der Landing Zone 2 landete. Es war der 140. Flug einer Falcon 9 im laufenden Jahr.

Folgende Satelliten befanden sich an Bord der Trägerrakete:

  • KORSAT-4 von der südkoreanischen Defense Acquisition Program Administration (oder kurz: DAPA). Ein 1100 Kilogramm schwerer militärischer Aufklärungssatellit.
  • Haven Demo von Vast Space aus den USA. Ein 515 Kilogramm schwerer Satellit zur Subsystem-Erprobung der Vast-Mini-Raumstation.
  • 3 x ICEYE X. Ein Gemeinschaftsprojekt Finnlands und den Vereinigten Arabischen Emirate. Drei Erdbeobachtungssatelliten.
  • FGN-100-d2 von der türkischen Firma Fergani Space. Technologiedemonstrator. Mit einem Startgewicht von 104 Kilogramm ist er der schwerste jemals gebaute „private“ Satellit der Türkei.
  • CEVROSAT-1 aus Tschechien. Ein Gemeinschaftsprojekt von CVC-Elektroni und der Privatuniversität CEVRO. Ein Technologiedemonstrator.
  • Starcloud von Starcloud aus den USA. Ein Technologiedemonstrator.
  • BARYON 1L, N und P. Hersteller und Einsatzzweck unbekannt.
  • AFFIE-WAUWIE. Ein CubeSat auf der Basis einer Lemur 2-Plattform. Holländisch-Amerikanisches Gemeinschaftsprojekt. Zweck unbekannt.
  • Tomorrow S8 und S9 von Tomorrow io. CubeSats aus den USA. Einsatzzweck Meteorologie.
  • 4 x Taurus. Vier CubeSats der türkischen Firma Gumush Aerospace. Internet of Things.

Nach diesem Einsatz sieht die Startübersicht des Jahres 2025 wie folgt aus:

  1. USA: 146 (davon SpaceX: 140). 1 Fehlschlag (Alpha)
  2. China: 68. 1 Fehlschlag (Zhuque 2)
  3. Russland: 13
  4. Neuseeland: 13
  5. Europa: 4
  6. Indien: 3, davon 1 Fehlschlag (PSLV XL)
  7. Japan: 3
  8. Deutschland: 1, davon 1 Fehlschlag (Spectrum)
  9. Australien: 1, davon 1 Fehlschlag (Eris 1)
  10. Israel: 1

Die Statistik der eingesetzten Startplätze stellt sich folgendermaßen dar:

  1. Cape Canaveral/Kennedy Space Center: 91 (70/21)
  2. Vandenberg Space Force Base: 55
  3. Jiuquan: 22
  4. Xichang: 16
  5. Mahia: 13
  6. Wenchang: 13 (institutionell 8/kommerziell 5)
  7. Taiyuan: 10
  8. Plessezk: 7
  9. Baikonur: 5
  10. Dongfanghang Tiangang (auch: Oriental Spaceport Launch Ship): 6
  11. Guyana Space Centre: 4
  12. Satish Dhawan: 3
  13. Tanegashima: 3
  14. Andøya: 1
  15. Wostotschnij: 1
  16. Bowen Orbital Spaceport: 1
  17. Palmachin: 1

Bild: SpaceX