Südkoreas KSLV-II „Nuri“ nur fast erfolgreich
Erstflüge vollständig neuentwickelter orbitaler Trägerraketen missglücken in der Raumfahrt mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 50 Prozent. Südkoreas PSLV-II, die auch als „Nuri“ bezeichnet wird, wäre am 21. Oktober beinahe mit Erfolg gesegnet gewesen. Aber eben nur beinahe, denn am Ende fehlten etwa 45 Sekunden Brennzeit der dritten Stufe, um den Erfolg komplett zu machen. Dennoch scheint der über alle drei Stufen neuentwickelte Träger auf einem guten Weg zu sein, und Südkorea kann dem für den kommenden Mai anberaumten zweiten Testflug mit Optimismus entgegensehen.
Nach 12 Tagen an Bord der Internationalen Raumstation landeten die Schauspielerin Julia Peresild und der Regisseur und Kameramann Klim Schipenko an Bord der Rückkehrkapsel des Raumschiffs Sojus MS-18 in Kasachstan. Diese beiden „Spaceflight Participants“ (Raumflugteilnehmer) bildeten ein kleines Filmteam, das an Bord der ISS einen „Dreh“ für einen Spielfilm durchgeführt hatten. Gesteuert wurde das Raumfahrzeug vom Kosmonauten Oleg Nowitzki, der damit seinen dritten Raumflug beendete.
Die United Launch Alliance brachte am 16. Oktober mit einer Trägerrakete des Typs Atlas 5 401 die Asteroiden-Sonde Lucy auf eine Flugbahn, die sie in einigen Jahren zu einer Gruppe von Asteroiden bringen wird, die sich auf der Höhe der Bahn des Planeten Jupiter befinden. Die gesamte Missionsdauer ist auf zwölf Jahre veranschlagt.
Knapp einen Monat nachdem die erste Besatzung der noch rudimentären chinesischen Raumstation von einer gut 90tägigen Mission zur Erde zurückgekehrt ist, startete am 15. Oktober die zweite Crew mit dem Raumschiff Shenzhou 13 um die Einrichtungsarbeiten dort fortzuführen. Der Start an Bord einer Trägerrakete des Typs Langer Marsch 2F erfolgte um 18:23 Uhr mitteleuropäischer Ortszeit (entsprechend 0:23 Uhr Pekinger Zeit am 16. Oktober). Startort war das nordchinesische Raumfahrtzentrum Jiuquan.
China brachte am 14. Oktober das Sonnenobservatorium Xihe in den Orbit. Die internationale Bezeichnung für dieses Beobachtungsgerät ist CHASE (für: Chinese Hydrogen-Alpha Solar Explorer). Zusätzlich zu dieser Hauptnutzlast führte der Träger – eine Langer Marsch 2D – noch zehn Kleinsatelliten mit sich. Der Start erfolgte vom nordchinesischen Weltraumbahnhof Taiyuan aus und führte auf eine sonnensynchrone polare Erdumlaufbahn.
Der 14. Oktober war ein bedeutendes Datum für den britisch/indischen Internet-Dienstleister OneWeb. An diesem Tag brachte eine Trägerrakete des Typs Sojus 2.1b „Fregat“ vom ostrussischen Raumfahrtzentrum Wostotschny aus erneut 36 Satelliten der gleichnamigen Konstellation in den Orbit. Es war die insgesamt elfte von 19 Flügen zur Bereitstellung der ersten Ausbauphase des Satellitennetzes, die insgesamt 648 Einheiten umfasst.
Am 5. Oktober brachte Roskosmos mit Sojus MS-19 neben dem Karriere-Kosmonauten Anton Schkaplerow bei seinem vierten Raumflug auch zwei so genannte „Raumflugteilnehmer“ (Spaceflight-Participants) zur ISS. Diese beiden Personen sind die Schauspielerin Julia Peresild und der Filmregisseur Klim Schipenko. Letzterer hat in Russland bereits durch eine Verfilmung der Geschichte der Rettung der Raumstation Salut 7 einen Namen. Damit befinden sich jetzt für die kommenden zwölf Tage insgesamt zehn Personen an Bord der Internationalen Raumstation.
Eine Trägerrakete des Typs Atlas 5 401 brachte am 27. September den neuesten Erdbeobachtungsatelliten der Landsat-Serie in eine polare, sonnensynchrone Erdumlaufbahn. Damit wird ein Programm fortgesetzt, das seit beinahe einem halben Jahrhundert existiert. Landsat 1, der erste Satellit dieser Reihe, startete am 23. Juli 1972.
Bei der zweiten chinesischen Mission am 27. September brachte eine Langer Marsch 3B/G2- Trägerrakete vom zentralchinesischen Weltraumbahnhof in Xichang einen Satelliten mit der Bezeichnung Shiyan-10 in eine leicht supersynchrone geosynchrone Transferbahn hoher Inklination. Der Start selbst verlief offensichtlich normal, doch bald nach der Trennung von der dritten Stufe des Trägers erlebte das Raumfahrzeug eine schwere Fehlfunktion noch unbekannter Art. Staatliche Medien bestätigten den „loss of spacecraft“ einige Stunden.