Zweieinhalb Monate nach einem Fehlstart kehrte die Rocketlab Electron, wieder in den Normalbetrieb zurück. Am 29. Juli verlief der Start einer Rakete dieses Typs mit einem Satelliten des US Space Force problemlos. Die Mission begann an der Startanlage 1A des privaten Spaceports von Rocketlab, der an der Ostküste der neuseeländischen Nordinsel auf der Halbinsel Mahia gelegen ist. Es war der insgesamt 21. Einsatz dieses Trägers.

Am 15. Mai war der Start einer Electron mit zwei Satelliten der Black Sky-Erdbeobachtungskonstellation gescheitert, nachdem es zu Problemen mit dem Zündsystem der zweiten Stufe gekommen war. Es war seinerzeit der dritte Fehlschlag dieses Typs bei insgesamt 20 Starts gewesen und hatte Fragen zur Zuverlässigkeit des Electron-Systems aufgeworfen.

Bei der aktuellen Mission begann die Electron ihre Mission gleich zu Beginn des Startfensters um 11:00 Uhr mitteleuropäischer Zeit. 52 Minuten später lieferte die Curie-Kickstufe den Satelliten in einem kreisförmigen Orbit in 600 Kilometern Höhe bei einer Bahnneigung von 37 Grad zum Äquator ab.

Die Mission sollte eigentlich von der neuen Startanlage 2 in den USA aus erfolgen, die auf dem Gelände des Mid-Atlantic Regional Spaceports auf Wallops Island in Virginia liegt. Rocketlab hat aber derzeit Schwierigkeiten, die Zertifizierung der NASA für das dort notwendige Startabbruchsystem (das so genannte Autonomous Flight Termination System, oder kurz AFTS) zu erhalten.

Wie bei Rocketlab üblich, erhielt auch diese Mission einen Spitznamen. Der lautete: „It’s a little Chile up Here“. Der Name weist zum einen auf den Grünen Chili hin, fast schon ein Grundnahrungsmittel in New Mexico, wo das AFTS-Programm beheimatet ist, zum anderen ist es ein Wortspiel das auf die Kälte des Weltraums hinweist. Die Mission trägt offiziell die wenig prosaische Bezeichnung STP-27RM, der Satellit selbst trägt die Bezeichnung „Monolith“. Es war das zweite Mal, dass Rocketlab eine Nutzlast für das United States Department of Defense Space Test Program, oder kurz STP, transportierte.

Über das Raumfahrzeug selbst wurden nur wenige Details bekannt gegeben. Es handelt sich dabei um einen Technologieträger für kleine Plattformen, die in der Lage sind, Sensoren großer Abmessungen (wie zum Beispiel größere optische Teleskope oder große Entfaltantennen) zu tragen und genau auszurichten. Im aktuellen Fall wird ein Instrumentenpaket zur Ermittlung des „Weltraumwetters“ an Bord mitgeführt. Das Gewicht des Satelliten ist unbekannt, doch dürfte es etwa 100 Kilogramm betragen.

Bild: Startlogo; Quelle: Rocketlab