Mangels eigener europäischer Startkapazitäten traten am 24. Dezember die Radaraufklärer SARah-2 und 3 der Deutschen Bundeswehr ihre Reise in einen sonnensynchronen polaren Orbit an Bord einer Falcon 9 von SpaceX an. Startort war die Space Force Basis Vandenberg in Kalifornien. Das Gesamtgewicht der beiden Nutzlasten war so niedrig, dass die Boosterstufe nach dem Absetzen der zweiten Stufe mit den Satelliten wieder zum Startplatz zurückkehren konnte.

Die Mission begann um 14:11 Uhr an der Startanlage 4E des Weltraumbahnhofs. 37 Minuten später gab die zweite Stufe die beiden Einheiten frei. Da es sich um einen militärischen Start handelte, wurden keine genauen Bahndaten bekanntgegeben. Die beiden Satelliten dürften aber auf einem annähernd kreisförmigen Orbit in einer Höhe von 500 Kilometern bei einer Bahnneigung zum Äquator von 88,2 Grad freigegeben worden sein.

Bei den drei SARah-Satelliten der Bundeswehr handelt es sich um zwei passive und einen aktiven Radaraufklärer. Gebaut von OHB werden sie zusammen dem früher gestarteten SARah-1 ((hier wurde die Nutzlast von Airbus gebaut) eine Konstellation von Beobachtungssatelliten bilden, die mit einem Radar synthethischer Apertur ausgerüstet sind. Die drei neuen SARah-Satelliten ersetzen fünf Einheiten der älteren SAR-Lupe-Konstellation, die aus fünf Satelliten besteht (die noch funktionsfähig sind) und zwischen Dezember 2006 und Juli 2008 seinerzeit mit russischen Kosmos 3M-Raketen gestartet wurden. Der Preis der neuen 3-Satelliten-Konstellation wird auf 800 Millionen Euro beziffert.

Für diese Mission wurde der Booster 1075 eingesetzt, der damit seinen achten Einsatz erlebte. Eine Bergung auf hoher See war dieses Mal nicht nötig, denn aufgrund des geringen Nutzlastgewichtes – jede der beiden SARah-Einheiten dürfte beim Start etwa 1.800 Kilogramm gewogen haben -  konnte die Erststufe zur Startstelle zurückkehren und landete 300 Meter vom Startplatz entfernt in der Landing Zone 4. Es war der 60. Start für SpaceX von der Startanlage 4West in Vandenberg aus und die 15. Rückkehr zur Startstelle. Bei allen weiteren Landungen wurde ein Bergungsschiff im Pazifik eingesetzt.

Bild: Start zur SARah 2 und -3 Mission. Quelle: SpaceX