SpaceX brachte am 23. November mit einer Trägerrakete des Typs Falcon 9 den europäischen Kommunikationssatelliten Eutelsat-10B in eine supersynchrone geostationäre Transferbahn. Dabei schien das Wetter an diesem Tag keine Chance auf einen Start zuzulassen. Entsprechend den Wetterregeln in Cape Canaveral lag die Wahrscheinlichkeit für bis kurz vor dem Liftoff bei nur etwa zehn Prozent. Doch dann tat sich rechtzeitig eine Wolkenlücke auf und die Falcon 9 konnte abheben. Es war ihre letzte Reise, denn zum dritten Mal innerhalb eines Monats startete bei dieser Mission eine Falcon 9 im „Verbrauchsmodus“ um das maximale an Leistung der Rakete einsetzen zu können. Es war der 195. Orbitalstart für SpaceX seit Bestehen des Unternehmens und der insgesamt fünfte Missionsauftrag von Eutelsat für SpaceX.

Die Mission begann um 3:57 Uhr mitteleuropäischer (20:57 am 22. November an der US-Ostküste) an der Startanlage 40 der Cape Canaveral Space Force Station. Die Brenndauer des Booster 1049 betrug zwei Minuten und 43 Sekunden, nur etwa zehn Sekunden mehr als bei Einsätzen, bei denen der Booster wieder landet. Danach zündete die zweite Stufe und war bis acht Minuten und fünf Sekunden nach dem Liftoff für eine erste Brennphase im Betrieb. Nach einer Driftphase von 18 Minuten zündete die Stufe erneut für eine Dauer von 69 Sekunden. Dieses Manöver brachte Eutelsat-10B auf eine supersynchrone Transferbahn mit einem Perigäum von 260 Kilometern, einem Apogäum von 59.830 Kilometern und einer Bahnneigung zum Äquator von 22,78 Prozent.

Für diesen Start wurde SpaceX’s ältester Einsatzbooster verwendet, die Einheit B1049. Diese Falcon 9-Erststufe war erstmals am 10. September 2018 geflogen, und zuletzt am 14. September 2021. Sie war schon seit längerem für genau diesen elften und letzten Einsatz gelagert worden. Nach diesem Einsatz verfügt SpaceX noch über 16 einsatzfähige Erststufen. Der „Veteran“ in der Flotte ist nunmehr Booster 1052.

Eutelsat-10B ist ein massiver Kommunikationssatellit mit einem Startgewicht von über 5.500 Kilogramm. Die Einheit soll vor allem Schiffe und Flugzeuge mit Internetzugang und anderen Kommunikationsdienstleistungen versorgen. Er ersetzt Eutelsat-10A auf 10 Grad östlicher Länge über dem Äquator. Der im Jahr 2009 auf einer Proton M gestartete Eutelsat 10A erreicht im kommenden Jahr das Ende seiner Designlebensdauer.

Eutelsat-10A basiert auf der Spacebus NEO 200-Plattform des europäischen Herstellers Thales Alenia in Cannes. Der Satellit verfügt über zwei Ku-Band-Nutzlasten mit 116 Spot-Beams, die einen hohen Datendurchsatz in einem Bandbreitenbereich von 50 Gigahertz auf 36 Ku-Band-Transpondern ermöglichen. Außerdem befinden sich noch 20 C-Band-Transponder an Bord des Satelliten.

Bild: Missionslog von SpaceX. Quelle: SpaceX