Eine Trägerrakete des Typs Langer Marsch 2D brachte am 19. August weitere drei Yaogan 35-Satelliten (Yaogan 35-04 A-C) in eine niedrige Erdumlaufbahn. Startort war das zentralchinesische Raumfahrtzentrum in Xichang. Es war bereits der fünfte Start in diesem Jahr, bei dem eine Rakete dieses Typs Yaogan-Satelliten in den Orbit transportiert hat, was in China eine generische Klassifikation für Raumfahrzeuge mit militärischer Aufgabenstellung ist, vergleichbar der „Kosmos-Systematik“ in Russland, oder den „USA-Satelliten“ in den Vereinigten Staaten. Zwei dieser vorausgegangenen Einsätze betrafen den Transport von Yaogan 35-Einheiten. Sie ware im Juni und im Juli dieses Jahres gestartet worden.

Die Mission begann um 19:37 Uhr mitteleuropäischer Zeit am Startkomplex 3 des Weltraumbahnhofs. Die Raumfahrzeuge wurden kurze Zeit später auf einer Bahn mit einem Perigäum von 490 Kilometern, einem Apogäum von 500 Kilometern und einer Bahnneigung zum Äquator von 35 Grad registriert. Dies entspricht den Bahndaten der drei vorausgegangenen Yaogan 35-Gruppen.

China bezeichnet die Yaogan 35-Einheiten offiziell als „Erdbeobachtungssatelliten“, die für Verwaltungsaufgaben, landwirtschaftliche Zwecke, Unterstützung bei Naturkatastrophen und wissenschaftliche Zwecke eingesetzt werden. Das mit der Erdbeobachtung dürfte durchaus stimmen, allerdings wird sie von den Yaogan 35-Satelliten für militärische Zwecke durchgeführt. Ihre vermutliche Aufgabe liegt bei maritimen Überwachungsaufgaben, was auch die jeweils drei Einheiten umfassende Satellitengruppe erklären würde, die man für die Triangulation von Positionsdaten aus dem Funkverkehr benötigt. Auch eine Kombination von jeweils zwei optischen Erdbeobachtern und einem Radaraufklärer wird diskutiert. Hergestellt werden die Satelliten von der DFH Satellite Corporation Ltd., die zur China Academy of Spaceflight Technology (CAST) gehört.

Bild: Startlogo. Quelle: CASC