Die chinesische Raumfahrtagentur brachte am 24. Juli das zweite Großmodul für die chinesische Raumstation in eine niedrige Erdumlaufbahn. Wentian, wie die Einheit heißt, wurde mit einer Trägerrakete des Typs Langer Marsch 5B in den Orbit befördert. Startort war der neue chinesische Weltraumbahnhof Wenchang am Gelben Meer.

Die Mission begann um 8:22 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Acht Minuten und 12 Sekunden später war eine erste Übergangsumlaufbahn erreicht. Sie wies ein Perigäum von 182 Kilometern, ein Apogäum von 299 Kilometern und eine Bahnneigung zum Äquator von 41,58 Grad auf. Von dort aus bewegte sich das Modul mit seinen Bordtriebwerken auf die Bahn des Tianhe-Basismoduls der chinesischen Raumstation, das sich in eine Orbithöhe von 385 Kilometern befindet. Dort legte Wentian um 21:13 Uhr mitteleuropäischer Zeit problemlos an.

Tianhe war im April letzten Jahres in den Orbit transportiert worden. An Bord dieses Kernelementes der chinesischen Raumstation befinden sich derzeit drei Astronauten. Das sind Kommandant Chen Dong und die beiden „Operateure“ (ja, so nennen das die Chinesen) Liu Yang und Cai Xuzhe.

Wentian ist ein Labormodul und eine der drei großen Einheiten, aus denen die Station in ihrer ersten Phase bestehen wird. Das Modul ist 17,9 Meter lang, weist einen Durchmesser von 4,10 Metern auf und wog beim Start über 23 Tonnen. Es ist es mit zwei großen Solarmodul-Einheiten ausgerüstet die zusammen 7,7 Kilowatt an Strom erzeugen und damit wesentlich zur Energieversorgung der Station beitragen werden. Mehr als die Solarmodule der Basiseinheit.

Bild: Missionslogo. Quelle: CNSA