Der immense Nachschub an Erdbeobachtungssatelliten, den China in den letzten Jahren startet, hält weiter an. In den frühen Morgenstunden des 16. Juli (MEZ) brachte eine Trägerrakete des Typs Langer Marsch 2C SuperView Neo 2-01 und 2-02 (auf chinesisch: Siwei Gaojing 2-01 und 02) in eine sonnensynchrone polare Erdumlaufbahn. Startort war das nordchinesische Raumfahrtzentrum Taiyuan. Es war der zweite Start einer neuen Generation von Erdbeobachtungssatelliten der SuperView New-Konstellation, in der es sowohl Radarsatelliten als auch optische Beobachter mit extrem hohem Auflösungsvermögen gibt.

Die Mission begann in dichtem Nebel um 0:57 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 9 des Raumfahrtzentrums. Die Satelliten wurden auf einer Umlaufbahn mit einem Perigäum von 484 Kilometern, einem Apogäum von 500 Kilometern und einer Bahnneigung zum Äquator von 97,38 Grad abgesetzt.

Gestartet wurden sie im Auftrag der China Siwei Survey and Mapping Technology Co. Ltd, welche die Raumfahrzeuge auch konstruiert hat. Dabei handelt es sich um ein Pekinger Unternehmen, das sich auf Bildverwertung spezialisiert hat. Die Firma ist eine Tochtergesellschaft der staatlichen China Aerospace Science and Technology Corporation (CASC), die hauptsächlich auf Trägertechnologie spezialisiert ist.

Die Konstellation soll am Ende aus 28 Satelliten bestehen, die drei verschiedene Auslegungen haben. Insgesamt 16 SuperView 1-Satelliten, wie diejenigen, welche im April gestartet wurden, werden Bilder mit sehr hoher Auflösung liefern - etwa 20 bis 30 Zentimeter pro Bildpunkt. Bei den SuperView Neo-2-Satelliten, wie den aktuell gestarteten, handelt es sich um Beobachtungseinheiten, die mit einem Radar synthetischer Apertur (SAR) ausgerüstet sind. Von ihnen soll es acht Stück geben. Sie liefern Bilder mit einer Auflösung von etwa 50 Zentimeter pro Bildpunkt. Die vier Einheiten der SuperView Neo-3 Satellitenreihe können optische Bilder mit großer Schwadbreite und einer Auflösung von besser als einem Meter liefern. Von dieser Reihe wurde bislang noch kein Satellit gestartet.

Bild: Die Nutzlastspitze mit den beiden darin eingeschlossenen Satelliten wird zum Startplatz transportiert. Quelle: CASC