Freitag der 13. war definitiv kein Glückstag für das chinesische Raumfahrtunternehmen mit dem etwas unbescheidenen Namen „Interstellar Glory Space Technology Ltd.“, aber besser bekannt unter der Kurzbezeichnung iSpace. An diesem Tag scheiterte nun schon zum dritten Mal in Folge der Start ihrer Trägerrakete Hyperbola 1A. Insgesamt kam es seit 2019 zu vier Startversuchen mit der Hyperbola. Nur die erste Mission, am 25. Juli 2019 und noch mit der Basisversion, gelang. Die drei folgenden Starts mit einer „verbesserten“ Version der Rakete scheiterten.

Der Fehlstart wurde zwar schon offiziell bestätigt (über Xinhua), über die Fehlerursache wurde noch nichts bekannt gegeben. Es gibt mehrere nicht bestätigte chinesische Quellen, die von einem Zündversagen der zweiten Stufe berichteten.

Die „verbesserte“ Version zeichnet sich durch ein um elf Tonnen erhöhtes Startgewicht (nunmehr 42 Tonnen), eine um 1,2 Meter verlängerte Struktur und eine größere Nutzlastverkleidung aus. Die Rakete soll dadurch in der Lage sein, eine Nutzlast von etwa 300 Kilogramm (zuvor 250 Kilogramm) auf eine sonnensynchrone, polare Erdumlaufbahn zu bringen. Eine solche Bahn wurde auch für den aktuellen Start angestrebt.

Startort war, wie bei allen bisherigen Flugversuchen dieses Typs, die Startanlage 95B des nordchinesischen Raumfahrtzentrums Jiuquan. Der Startzeitpunkt war 9:09 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Die Nutzlast an Bord, der 18 Kilogramm schwere Erdbeobachtungssatellit Jilin-1 Mofang 01-A(R), ging verloren. Jilin-1 Mofang 01-A(R) war die Ersatzeinheit für Jilin 1 Mofang 01-A, der beim Fehlstart einer Hyperbola 1a am 3. August letzten Jahres vernichtet wurde. Bitter für den Kunden, die Chang Guang Satellite Ltd.

Die Aussichten für iSpace im ohnehin schon stark „überbesetzten“ Marktsegment der Mikro-Launcher (deren bekanntester Protagonist Rocket Lab ist) verdüstern sich damit weiter.

Bild: Archivbild der Startvorbereitung einer Hyperbola 1. Quelle: iSpace