China brachte am 5. Mai erneut acht Jilin-1-Satelliten in den Orbit. Damit sind nun insgesamt 54 Einheiten dieser Erdbeobachtungskonstellation im Orbit, seitdem im Jahr 2015 der erste Start erfolgte. 2025 sollen es 138 Satelliten sein. Als Träger wurde eine Rakete des Typs Langer Marsch 2D eingesetzt. Startort war das nordchinesische Raumfahrtzentrum Taiyuan. Es war die 14. Orbitalmission Chinas in diesem Jahr.

Die Mission begann um 4:38 Uhr mitteleuropäischer Zeit (entsprechend 10:38 Uhr Pekinger Zeit) von der Startrampe 9 des Raumfahrtzentrums aus.  Die acht Objekte wurden auf einer Bahn mit einem Perigäum von 528 Kilometern, einem Apogäum von 546 Kilometern und einer Bahnneigung zum Äquator von 97,69 Grad abgesetzt.    

Die größte Einheit trägt die Bezeichnung Jilin-1 KF01C. Sie wiegt etwa 1.250 Kilogramm und verfügt bei einem Auflösungsvermögen von 0,5 Meter pro Bildpunkt im panchromatischen Betrieb, von zwei Metern im Multispektralbetrieb und kann auch 4K-Videos übermitteln. Die Schwadbreite beträgt dabei 150 Kilometer.

Die Seriennummern der sieben kleinen Einheiten mit einem Gewicht von jeweils etwa 45 Kilogramm lauten Jilin-1GF03D 27 - 33. Ihr Auflösungsvermögen liegt bei 0,75 Meter pro Bildpunkt, ihre Schwadbreite bei 17 Kilometern.

Die Jilin-Konstellation ist Chinas erste private Erdbeobachtungssatelliten-Konstellation. Das System wird von der Chang Guang Satellite Technology Corporation gebaut und betrieben. Dieses Unternehmen ist eine Tochterfirma des „Changchun Institute of Optics, Fine Mechanics, and Physics“, das in der nordostchinesischen Stadt Changchun angesiedelt ist. Ziel des Unternehmens ist es, jeden Punkt der Erde nach einem Überflug längstens zehn Minuten später erneut zu überfliegen. Damit lassen sich speziell im Bereich des „Desaster Monitoring“ sich schnell entwickelnde Prozesse laufend beobachten. Mit 60 Satelliten, ein Ziel, das noch in diesem Jahr erreicht sein sollte, wird eine Überflugfrequenz von 30 Minuten möglich sein.

Im Übrigen war diese Mission die erste, die unter dem so genannten “Langer Marsch Express-Programm” läuft. Damit bietet die CGWIC (die China Great Wall Industry Corporation) Kunden aus dem kommerziellen Markt schnelle und relativ unbürokratische Startmöglichkeiten.

Bild: Startlogo. Quelle: CASC