Am 29. April transportierte SpaceX die Starlink-Gruppe 4-16 in eine niedrige Erdumlaufbahn. Der Transport der 53 Satelliten brachte einen neuen Rekord mit sich, denn die für diese Mission eingesetzte Falcon 9-Erststufe hatte erst drei Wochen zuvor ihren vorausgehenden Einsatz absolviert. Das war damit die schnellste „Turn-around-Zeit“ zwischen zwei Einsätzen eines einzelnen Boosters, die SpaceX bislang erzielt hat. Es war die 17. SpaceX-Mission in diesem Jahr. Bei diesen 17 Flügen war nur einmal eine neue Rakete eingesetzt worden. Es war auch der 43. Start, der dem Aufbau der Starlink-Konstellation gewidmet war, die 151. Mission einer Falcon 9-Rakete und der sechste Falcon 9-Start innerhalb eines Monats. Mehr als je zuvor.

Der Einsatz begann um 23:27 Uhr mitteleuropäischer Zeit am Startkomplex 40 der Cape Canaveral Space Force Station. Etwa 50 Minuten nach dem Verlassen der Startanlage hatte die Orbitaleinheit, bestehend aus zweiter Stufe und dem Stack mit den Satelliten, eine Umlaufbahn mit einem Perigäum von 304 Kilometer, einem Apogäum von 317 Kilometer und einer Bahnneigung zum Äquator von 53,2 Grad erreicht.

Nach erfolgreichem Einsatz landete die Erststufe 635 Kilometer nordöstlich von Cape Canaveral auf dem Bergungsschiff „Just Read The Instructions“. Noch einmal weitere 15 Kilometer nördlich wurden die beiden Nutzlastverkleidungen vom Bergungsschiff „Bob“ aus dem Wasser gefischt. Der bei dieser Mission eingesetzt Booster trägt die Nummer 1062. Er erlebte seinen sechsten Einsatz. Flug Nummer fünf lag nur 21 Tage und sechs Stunden zurück. Damit unterbot SpaceX den eigenen Rekord für die Wiederverwendung eines Boosters um knapp eine Woche.

Auch die Startanlage 40 erlebte eine neue Rekordzeit für einen Turn-around. Der letzte Start vor der Starlink-Mission 4-16 lag da nur acht Tage und sechs Stunden zurück. Auch für das Bergungsschiff „Just Read The Instructions“ gab es einen neuen Rekord. Das Schiff war erst am 25. April mit dem Booster 1060 aus dem Atlantik zürückgekommen. Nur 19 Stunden nach dem Anlegen im Hafen machte sich die Barke schon wieder auf den Weg in den Atlantik, um Booster 1062 in Empfang zu nehmen. An- und Abfahrt in das Bergungsgebiet dauern jeweils etwa vier Tage.

Die Satelliten werden sich nun mit den Bordtriebwerken in eine Kreisbahn in 350 Kilometern Höhe begeben. Dort werden sie geprüft. Fällt die Prüfung positiv aus, steigen sie auf ihre Arbeitshöhe in 550 Kilometern auf. Insgesamt wurden damit 2.441 Starlink-Satelliten gestartet. 241 davon sind bereits wieder in die Erdatmosphäre eingetreten. 1.714 Satelliten befinden sich bereits in ihrem Arbeitsorbit im Einsatz. Der Rest befindet sich entweder noch in der Check-out-Phase oder ist auf dem Weg in die Einsatzumlaufbahn.

Bild: Start der Falcon 9 zur Mission Starlink 4-16. Quelle: Derek Newsome