Am 5. Februar brachten die russischen Streitkräfte einen militärischen Satelliten mit der Bezeichnung „Neitron“ auf eine ungewöhnliche Umlaufbahn. Der Zweck des Raumfahrzeugs ist unbekannt, möglicherweise handelt es sich um einen Technologieträger. Für den Start wurde eine Rakete des Typs Sojus 2.1a „Fregat“ eingesetzt. Startort war das nordrussische Kosmodrom in Plessezk, von dem aus überwiegend militärische Missionen stattfinden. Die russischen Streitkräfte bezeichnen das Raumfahrzeug als Kosmos 2553.

Der Einsatz begann um 8:00 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 43 des Weltraumbahnhofs, entsprechend 10:00 Uhr Moskauer Zeit. Es gab nur ein Brennmanöver der Fregat-Oberstufe um den Satelliten abzusetzen. Ein zweites Brennmanöver diente dazu, die Fregat wieder aus dem Orbit zu nehmen und in der Atmosphäre verglühen zu lassen. Das Raumfahrzeug wurde auf einen Orbit mit einer Bahnneigung von 67,08 Grad in fast genau 2.000 Kilometern transportiert, also inmitten des unteren Van Allen-Gürtels.

Eine Stellungnahme der russischen Streitkräfte gibt einen Hinweis darauf, dass es sich tatsächlich um einen Technologiedemonstrator handelt. Wörtlich hieß es, dass der Satellit „…mit neu entwickelten Instrumenten und Systemen…“ ausgerüstet sei, um diese unter „unter Strahlungsbedingungen und der Einwirkung schwerer geladener Partikel“ zu testen.

Es ist unbekannt, ob „Neitron“ nur diesen einen Satelliten bezeichnet, oder aber ob es ein Programmname ist. Vermutet wird, dass er mit einem weiteren, später zu startenden Raumfahrzeug mit der Bezeichnung „Tekchnolog“ zusammenarbeiten soll, der auf einer ähnlichen Bahn positioniert wird. Es gibt aber auch Stimmen, die behaupten, „Neitron“ und „Technolog“ bezeichne ein und dasselbe Raumfahrzeug.

Der Hersteller des Raumfahrzeugs ist NPO Maschinostroijenja nahe Moskau. Es wird vermutet, dass Neitron auf der Plattform des Kondor-Radaraufklärers dieses Unternehmens konstruiert wurde. Das würde bedeuten, dass die Einheit ein Gewicht von etwa einer Tonne aufweist.

Bild: Startvorbereitung einer Sojus 2.1a in Plessezk; Quelle: VKS