Die gefühlt endlose Saga des Scheiterns der iranischen Simorgh-Rakete hält an. Beim sechsten oder siebten Fehlstart in Folge - so genau ist das nicht bekannt - erreichte auch am 30. Dezember eine Rakete dieses Typs bei einem weiteren Startversuch nicht die Erdumlaufbahn. Die ziemlich unerwartet durchgeführte Mission (es gab einige Anzeichen, aber niemand glaubte es so recht) begann um 4:30 Uhr mitteleuropäischer Zeit (7:00 Uhr Ortszeit) am Imam Chomeini Raumfahrtzentrum im Nordiran. An Bord befanden sich drei Satelliten. Obwohl zunächst ein erfolgreicher Start vermeldet wurde, konnten in der Folge keine Objekte in der Umlaufbahn ermittelt werden, die auf eine erfolgreiche Missionsdurchführung hingewiesen hätte.

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Beim 55. und letzten chinesischen Orbitalstart des Jahres 2021 brachte am 29. Dezember eine Trägerrakete des Typs Langer Marsch 3B den Funkaufklärungssatelliten TJSW 9 (Tongxin Jishu Shiyan Weixing) in eine geostationäre Transferbahn. Startort war das zentralchinesische Raumfahrtzentrum Xichang. Die Zahl bildet einen absoluten Rekord für China, denn so viele Missionen innerhalb eines Kalenderjahres gab es dort noch nie. Damit führt China die Jahresstartliste mit deutlichem Abstand vor den USA an. Weit abgeschlagen liegt der einstige Dauerrekordhalter Russland auf Platz drei.

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Der dritte und letzte Testflug der russischen Angara 5-Trägerrakete verlief am 27. Dezember nur teilweise nach Plan. Betrachtet man nur die Basisstufen des Trägers, dann war die Mission erfolgreich. Die neue Persie-Oberstufe dagegen, die ebenfalls getestet wurde, konnte lediglich einen Teilerfolg verzeichnen. Bereits nach dem ersten von insgesamt vier geplanten Brennmanövern quittierte sie ihren Dienst. Eine echte Satellitentransportmission würde damit als gescheitert gelten. Allerdings war bei diesem Testflug kein zahlender Kunde an Bord, sondern lediglich ein 2,4 Tonnen schwerer Nutzlastsimulator mit der Bezeichnung IPN. Der primäre Testgegenstand war die Angara 5-Rakete.

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Am 29. Dezember startete China einen Spezialsatelliten für Kartografie und Erdbeobachtung mit der Bezeichnung Tianhui 4. Als Träger wurde eine Rakete des Typs Langer Marsch 2D eingesetzt. Startort war das nordchinesischen Raumfahrtzentrum Jiuquan. Der neue Satellit kann sowohl militärisch wie auch zivil eingesetzt werden. Satelliten der Tianhui 1-Reihe werden seit 2010 gestartet. Zuletzt im Juli dieses Jahres eine Einheit mit der Bezeichnung Tianhui 1-04. Bei Tianhui 4 handelt es sich um das erste Raumfahrzeug einer neuen Reihe von Tianhui-Satelliten.

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Russland fällt die Ehre zu, einen seit 1967 bestehenden Weltrekord gebrochen zu haben, und zwar den für das Erreichen der größten Anzahl weltweiter Starts innerhalb eines Jahres. Mit dem OneWeb-Flug Nummer 12, den Roskosmos/Glavkosmos im Auftrag von Starsem und Arianespace durchführte, wurde nämlich die Marke von 140 jährlichen Starts (weltweit, über alle Nationen und Startanbieter gerechnet) erreicht.

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