Bei der zweiten Mission innerhalb von nur drei Tagen brachte SpaceX am 6. Juni den kommerziellen Nachrichtensatelliten Sirius XM-8 in eine subsynchrone geostationäre Transferbahn. Während die Booster-Stufe des Trägers ihren dritten Einsatz erlebte waren die beiden Hälften der Nutzlastverkleidung neu. Am 2. Juni war bereits ein statischer Brennlauf des Boosters erfolgt, noch ohne die Nutzlast an der Spitze.

 Die für diesen Einsatz verwendete Erststufe trägt die Bezeichnung 1061.3, was darauf hinweist, dass sie ihre dritte Mission fliegt. Zuvor war diese Erststufe für den Start der Crew-1 und Crew-2-Missionen eingesetzt worden.

Seine aktuelle Mission begann 44 Tage nach dem vorausgegangenen Start um 6:26 mitteleuropäischer Zeit am Startkomplex 40 der Cape Canaveral Space Force Station. Dabei wurde, der schweren Nutzlast angepasst, ein subsynchroner Transferorbit angesteuert. Dies erfordert dann vom Satelliten selbst eine höhere Antriebsleistung, um die Zielbahn zu erreichen. Er kann aber auf diese Weise mit der preiswerten Falcon 9 gestartet werden und muss nicht auf eine der teureren Träger der oberen Mittelklasse ausweichen.

Das Apogäum lag bei dieser Mission bei 19.400 Kilometer anstatt der üblichen 36.500 Kilometer, das Perigäum bei 235 Kilometern und die Bahnneigung zum Äquator bei 26,49 Grad. Der Satellit wurde 31 Minuten und 42 Sekunden nach dem Verlassen der Startrampe von der zweiten Stufe der Trägerrakete freigegeben.

SXM-8 ist der zweite von ursprünglich zwei geplanten Einheiten, mit denen der Telekommunikationsanbieter Sirius XM seine beiden Satelliten SXM-3 und SXM-4 ersetzen will, die 2005 und 2006 jeweils mit Raketen des Typs Sea Launch Zenit gestartet worden waren. Sirius XM hatte SXM-7 und SXM-8 im Juli 2016 bei (damals) Space Systems Loral geordert (dem heutigen Unternehmen Maxar Technologies). Beide Satelliten basieren auf der Maxar 1300-Plattform. Ihre Solargeneratoren erzeigen eine elektrische Leistung von mehr als 20 Kilowatt. Die Einheit weist eine Startmasse von etwa 7.000 Kilogramm auf.

Im Dezember 2020 startete SpaceX SXM-7 mit dem Booster 1051.7. Der Start verlief seinerzeit erfolgreich, und Maxar begann einige Tage nach dem Start mit den In-Orbit-Tests des Satelliten. Während dieser Checkouts ereignete sich aber eine Anomalie, deren Ursache nicht öffentlich gemacht wurde. Es dürfte sich aber mit einiger Sicherheit um ein Software-Problem an der Kommunikationsnutzlast handeln, denn die Satellitenplattform funktionierte normal.

Nachdem die Fehlfunktion nicht abgestellt werden konnte, wurde der Satellit auf einen „Friedhofsorbit“ geschickt und zum Versicherungsfall erklärt. Die Untersuchungen führten dazu, dass der baugleiche SXM-8 nicht wie geplant schon im März gestartet werden konnte, sondern erst drei Monate später.

SXM-8 wird Radiosendungen im S-Band übermitteln. Dazu trägt der massive Satellit einen großen Entfaltreflektor an Bord. Damit werden große Empfangsantennen auf dem Boden unnötig.

Bild: Missionslogo; Quelle: SpaceX