Bei der vierten Starlink-Mission im Monat März brachte eine Falcon 9 von SpaceX am 24. März weitere 60 Einheiten der Konstellation in den Orbit. Insgesamt war es der neunte Orbitalflug von SpaceX in diesem Jahr. Nur zum Vergleich: Europa hat in diesem Jahr noch nicht einen einzigen Satelliten in den Orbit gebracht. Die Mission fand an einem Jubiläumstag statt. Es war der 15. Jahrestag des allersten Startversuchs den SpaceX jemals mit einer Orbitalrakete unternahm. Das war damals eine Falcon 1 auf dem Omelek-Atoll. Der Flug scheiterte seinerzeit nach weniger als einer Minute.

Die Mission war auch der 23. Start einer Falcon 9, der ausschließlich dem Transport von Starlink-Satelliten gewidmet war. Bei zwei weiteren Flügen wurden Starlinks zusammen mit anderen Nutzlasten abgesetzt. Der Flug war die 120. Orbitalmission von SpaceX, wenn man die Flüge der Falcon 1 mitzählt. Es war der 87. erfolgreiche Flug in ununterbrochener Reihenfolge, seit eine Explosion einige Tage vor einer Mission eine Rakete zusammen mit ihrem Satelliten zerstörte. Nimmt man ausschließlich die Starts als Maßstab, dann war es bereits die 96. Mission in ununterbrochener Folge, die erfolgreich verlief.

Die Mission begann wie geplant um 9:28 Uhr mitteleuropäischer Zeit (entsprechend 4:28 Uhr US-Ostküstenzeit) am Startkomplex 40 der Space Force Basis Cape Canaveral. Als Booster wurde Core 1060.6 verwendet, eine Falcon 9-Erststufe, die bereits vor diesem Flug fünf Missionen absolviert hatte. Dies waren neben drei Starlink-Missionen der Start des GPS 3-03 Satelliten für die US-Luftwaffe und der Kommunikationssatellit Turksat 5A für Türksat. Auch die beiden Hälften der Nutzlastverkleidung hatten bereits je eine Mission zuvor absolviert.

Nach der Stufentrennung landete Core 1060.6 achteinhalb Minuten nach dem Liftoff auf dem Bergungsschiff „Of Course I Still Love You“, das 633 Kilometer nordöstlich von Cape Canaveral im Atlantik stationiert war. Es war die 78. erfolgreiche Bergung eines Falcon 9-Boosters seit dem ersten erfolgreichen Unterfangen dieser Art im Jahre 2015. Noch einmal 150 Kilometer weiter entfernt war das neue Bergungsschiff von SpaceX, die Shelia Bordelon stationiert, um die beiden Hälften der Nutzlastverkleidung aufzunehmen.

Die zweite Stufe der Falcon 9 brachte die insgesamt 15.900 Kilogramm schwere Nutzlast zunächst mit einer etwa sechs Minuten langen Brennphase in einen Übergangsorbit, und zündete 45 Minuten später nochmal für eine Sekunde, um den Absetzorbit präzise anzusteuern.

Inzwischen hat SpaceX auch die Strategie geändert mit der sie die Helligkeit der Satelliten am Nachthimmel herabsetzen will. Astronomen hatten sich beim Unternehmen über eine „Zerstörung des Nachthimmels“ beklagt. Nachdem sich eine dunkle Beschichtung als nicht besonders wirksam herausgestellt hatte, werden die Satelliten jetzt mit einer Art Markise so abgeschattet, so dass sie nur noch wenig Licht zur Erde reflektieren.

Mit dem neuen Start befinden sich nun 1.320 Startlink-Satelliten im Orbit. Tatsächlich gestartet wurden bislang 1.385, wenn die Vorseriensatelliten mitgezählt werden. Die sind allerdings bereits wieder zum größten Teil zur Erde zurückgekehrt.

Bild: Start von Starlink 1.0 L22 am frühen Morgen; Quelle: Space X/Ben Cooper