Die Ehre, die 100. Raumfahrtmission des Jahres 2020 durchzuführen die entweder in den Erdorbit oder den interplanetaren Raum geht, gebührt Russland. Die Streitkräfte des Landes brachten am 3. Dezember vom nordrussischen Weltraumbahnhof Plessezk aus mit einer Trägerrakete des Typs Sojus 2.1b Fregat insgesamt vier Satelliten in den Orbit. Die Mission war gleichzeitig auch der 110. Einsatz einer Rakete der Sojus 2-Reihe.

Die Mission begann um 2:15 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 43/3 des Kosmodroms. Die Satelliten wurden von der Fregat M in einem Orbit in einer Höhe von 1.400 Kilometern abgeliefert. Die Bahnneigung zum Äquator beträgt 82,5 Grad.    

Der Flug ist der zweite Einsatz der Sojus 2.1b Fregat für die Stationierung von Gonets-Datenrelay-Satelliten. Davor wurden die Raumfahrzeuge dieser Reihe von den wesentlich kleineren Rokot-Raketen in den Orbit gebracht. Dieser Trägertyp steht aber nicht mehr zur Verfügung, so dass für solche Einsätze die deutlich überdimensionierte Sojus 2.1b Fregat verwendet werden muss. Das lässt Platz für Zusatznutzlasten und so flogen bei dieser Mission noch insgesamt vier Kleinnutzlasten mit.

Über den Einsatzzweck dieser vierten Einheit gab es nur grobe Informationen. Offenbar handelt es sich um eine Plattform mit der Bezeichnung ERA-1, von der aus Nanosatelliten gestartet werden können. Davon waren bei dieser Mission aber offenbar keine mit an Bord. Der Hersteller ist unbekannt, es könnte sich aber um das Central Scientific Research Institute of Chemistry and Mechanics (TsNIIKhM) handeln.

Die Gonets-Satelliten tragen die Serien-Nummern 30, 31 und 32. Sie sind pro Einheit etwa 280 Kilogramm schwer und wurden von NPO Prikladnoi Mekhaniki gebaut. Der vierte Satellit wurde offiziell als Kosmos 2548 bezeichnet.

Bild: Start der Sojus 2.1b mit den vier Satelliten an Bord; Quelle: VKS