Nach der Raumsonde „Hoffnung“ der Vereinigten Arabischen Emirate und der chinesischen Orbiter/Lander-Kombination „Tianwen 1“ befindet sich nun auch der US-Rover Perseverance auf der sieben Monate dauernden Reise zum Roten Planeten. Der Start an Bord einer Atlas 5 541 von der Luftwaffenbasis Cape Canaveral aus verlief problemlos. Die Landung soll, wenn es beim Transfer zum Mars keine Probleme gibt, am 18. Februar 2021 im Jezero-Krater erfolgen.

Die Trägerrakete verließ mit ihrer wertvollen Fracht die Startanlage 41 um 13:50 Uhr mitteleuropäischer Zeit (7:50 Uhr US-Ostküstenzeit). Die zweite Stufe des Trägers lieferte das Raumfahrzeug 12 Minuten nach dem Liftoff auf einen Übergangsorbit mit einem Perigäum von 167 Kilometern und einem Apogäum von 250 Kilometern bei einer Bahnneigung zum Äquator von 29,1 Prozent. Danach erfolgte eine Driftphase, bis das Oberstufentriebwerk 45 Minuten nach dem Verlassen der Startrampe erneut in Aktion trat. Diesmal für sieben Minuten und 50 Sekunden. 57 Minuten und 33 Sekunden nach dem Verlassen der Startrampe trennte sich das Raumfahrzeug von der Centaur-Oberstufe.  

Kurz nach der Freigabe der Sonde kam es zu einer Reihe kleinerer Probleme mit der Funkverbindung zum Raumfahrzeug, die aber allesamt innerhalb kurzer Zeit behoben werden konnten. Damit steht jetzt einem normalen Transfer zum Mars nichts mehr im Wege.

Der Rover selbst, ohne die Skycrane-Landevorrichtung weist ein Startgewicht von 1.025 Kilogramm auf. Das sind 126 Kilogramm mehr als sein Vorläufer Curiosity, der seit dem Jahre 2012 den Mars erkundet. Die gesamte Kombination inklusive der Transferstufe, des Landemoduls und der Skycrane-Landevorrichtung wiegt knapp vier Tonnen. An Bord des Rovers befinden sich sieben wissenschaftliche Nutzlasten mit deren Hilfe die fahrbare Plattform wissenschaftliche Erkundungen auf der Oberfläche des Planeten durchführen soll.

Ein gerade für die Öffentlichkeit extrem interessantes Experiment bietet ein kleiner Helikopter mit der Bezeichnung „Ingenuity“. Es ist das erste Fluggerät, das je auf einen anderen Planeten verbracht wurde. Das Fluggerät ist auf der Erde knapp zwei Kilo schwer. Die beiden gegenläufigen Rotoren drehen sich mit 2.400 Umdrehungen pro Minute, und somit wesentlich schneller, als bei einem erdgebundenen Helikopter. Diese hohe Drehzahl ist der sehr dünnen Mars-Atmosphäre geschuldet, die nur ein Hundertstel der Dichte der irdischen Atmosphäre aufweist. Ingenuity ist solarbetrieben und in der Lage, an jedem Marstag einen Flug von etwa 90 Sekunden Dauer durchzuführen.

Der Rover selbst erzeugt seinen Strom mittels einer Isotopenbatterie, die mit Plutonium 238 arbeitet. Sie liefert konstant etwa 110 Watt an elektrischer Leistung an die Batterien.

Bild: Startposter der Mission Mars 2020; Credit: ULA