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Beim – coronabedingt – nur zweiten und auch schon letzten Orbitalstart des Jahres 2020 brachte die indische Raumfahrtagentur ISRO am 17. Dezember mit einer vierstufigen Trägerrakete des Typs PSLV den kleinen Kommunikationssatelliten CMS 1 in einen subsynchronen geostationären Transferorbit. Es war der insgesamt 52. Flug einer Rakete der PSLV-Reihe.

Die Startmission begann um 11:11 Uhr mitteleuropäischer Zeit (entsprechend 15:41 Uhr indischer Standardzeit) von der Startrampe 2 des Satish Dhawan-Raumfahrtzentrums auf der ostindischen Insel Shriharikota. 20 Minuten und elf Sekunden nach dem Verlassen der Startrampe gab die vierte Stufe den Satelliten frei. Das Perigäum betrug da 283 Kilometer, das Apogäum 20.653 Kilometer.

Die Rakete flog in der XL-Variante, der schwersten verfügbaren Version der PSLV. Sie ist neben der zentralen feststoffbetriebenen Boosterstufe noch mit sechs weiteren seitlich angebrachten Feststoffmotoren für die Startunterstützung ausgerüstet. Dabei zünden noch auf dem Starttisch vier dieser Zusatzmotoren, die anderen beiden nach 25 Flugsekunden. Es war der 22. Flug in dieser Version.

Der Satellit ist eher bekannt unter seiner früheren Bezeichnung GSAT 12R. Wobei das „R“ für „Replacement“ steht, also für „Ersatz“. CMS 1 wird das indische Festland, die Andamanen und Nikobaren und die Lakshadweep-Atolle mit Kommunikationsdienstleistungen im C-Band versorgen. Er ersetzt GSAT 12, der am 15. Juli 2011 gestartet worden war, und eigentlich nur sieben Jahre lang Dienst tun sollte. GSAT 12 war seinerseits der Ersatz für INSAT 3B gewesen.

CMS 1 entstand auf der Grundlage der I-1K Satellitenplattform. Er weist ein Startgewicht von 1.410 Kilogramm auf. Seine beiden Solargeneratoren erzeugen eine elektrische Leistung von maximal 1.500 Watt. Er wird seine endgültige Position im geostationären Gürtel auf 83 Grad Ost einnehmen, also direkt über dem Indischen Ozean.

Start der PSLV-XL mit CMS 1 an Bord; Quelle: ISRO