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Am 7. August brachte SpaceX in einer perfekten Mission die insgesamt zehnte Ladung Starlink Satelliten in den Orbit. Dieses Mal befanden sich 57 Einheiten an Bord, gegenüber den maximal möglichen 60. Als „Gäste“ flogen dieses Mal zwei Erdbeobachtungssatelliten der Black Sky-Reihe mit der Bezeichnung Global 7 und 8 mit. Insgesamt war es die 13. Mission für SpaceX in diesem Jahr, und die zwölfte, die in den Orbit führte. Alle Flüge verliefen erfolgreich. Insgesamt war es auch der 90. Einsatz einer Falcon 9.

Die Startmission begann um 7:12 Uhr mitteleuropäischer Zeit, entsprechend 1:12 Uhr US-Ostküstenzeit an der Startanlage 39A des Kennedy Space Centers, dauerte gut eine Stunde und erforderte zwei Brennmanöver der zweiten Stufe der Falcon 9. Zunächst wurden die beiden Black Skys abgesetzt, danach die 57 Starlinks. Die Boosterstufe landete wie vorgesehen 634 Kilometer vom Startort entfernt auf dem unbemannten Bergungsschiff „Of course I still love you“. Die beiden Hälften der Nutzlastverkleidung konnten geborgen werden, allerdings nicht direkt aus der Luft sondern aus dem Wasser. Die beiden Schiffe für die Bergung der Fairings, die „Ms. Tree“ und die „Ms. Chief“ befanden sich 695 Kilometer vom Startort entfernt.

Bei diesem Flug wurde Booster 1051.5 als Erststufe verwendet, eine Einheit, die bereits ihren fünften Einsatz absolvierte. Es ist dies eine Erststufe mit besonders viel „Erfahrung“. Sie wurde von allen drei SpaceX-Startanlagen aus eingesetzt, und landete dabei – die heutige Landung mit eingerechnet – viermal auf dem unbemannten Bergungsschiff „Of course I still love you“ und einmal in der Landing Zone 4 auf der Luftwaffenbasis Vandenberg (nach dem Start der kanadischen Radarsat-Konstellation).

Nach Protesten von Astronomen weltweit ist die aktuelle Ladung von Starlinks erstmals mit so genannten „Sun visors“ ausgerüstet, welche die Satelliten für das bloße Auge unsichtbar machen sollen, sobald sie ihre Einsatzhöhe erreicht haben.

Betrachtet man nur die Starlink-Satelliten der 1.0-Serie, lässt also die im letzten Jahr gestarteten 60 Testeinheiten außer Acht, sowie alle Satelliten die aus irgendwelchen Gründen bereits ausgefallen sind oder aus dem Orbit genommen sind, dann hat SpaceX gegenwärtig 517 Einsatzsatelliten im Orbit. In der Zwischenzeit hat bereits ein erster Starlink-Probebetrieb begonnen. Der wird für die Verbindung zwischen den SpaceX- und Tesla-Standorten genutzt. Auch viele SpaceX- und Tesla-Firmenangehörige und deren Freunde stellen sich Tester zur Verfügung. Zusätzlich wurde das Netz der terrestrischen Gateways in den letzten Wochen stark ausgebaut.

Die bisher gestarteten Satelliten sind auch ausreichend, um eine Beta-Testphase aufzunehmen, zumindest sobald sich die bislang gestarteten Einheiten über die 18 orbitalen Bahnebenen verteilt haben, die für eine Flächenabdeckung des Systems notwendig sind.

Die beiden Black Skys wiegen jeweils 55 Kilogramm und wurden von Leo Stella produziert, einem Joint Venture von Spaceflight Industries und Thales Alenia. Speziell für diese beiden Kunden hat SpaceX den Absetzorbit für seine Starlinks etwas höher angesetzt als bei den vorausgegangenen Flügen. Statt einem Perigäum von 200 Kilometern und einem Apogäum von 380 Kilometern sind es diesmal 390 x 400 Kilometer.

Bild: Die beiden Black Star Global Satelliten in der Integrationshalle bei SpaceX; Credit: Black Star Global/SpaceX