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China brachte am 3. Juli einen neuen Erdbeobachtungssatelliten der Gaofen-Reihe in eine sonnensynchrone polare Erdumlaufbahn. Der Start erfolgte vom Weltraumbahnhof Taiyuan aus. Als Träger wurde eine Rakete des Typs Langer Marsch 4B eingesetzt. Der neue Erdbeobachtungssatellit wurde  auf seinem Weg in den Orbit von einem Kleinsatelliten mit der Bezeichnung Xibaipo begleitet.

Die Mission begann um 5:10 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 9 des nordchinesischen Raumfahrtzentrums. Das Raumfahrzeug wurde knapp 14 Minuten nach dem Verlassen der Startrampe von der dritten Stufe der Trägerrakete auf einen kreisförmigen Orbit in einer Höhe von 644 Kilometern bei einer Bahnneigung von 98,0 Grad abgeliefert.

Das Raumfahrzeug basiert auf einem neuen Plattformtyp der China Aerospace Science and Technology Corporation (CAST), der als „Agility Remote Sensing Medium Platform“ bezeichnet wird. Der Name (Beweglichkeit) kommt daher, dass der Satellit sehr schnell und präzise auf unterschiedliche Ziele ausgerichtet werden kann. Das sollen Bewegungsänderungen von plus oder minus 45 Grad in weniger als 20 Sekunden sein. Das optische Auflösungsvermögen der Kamera soll bei etwa 50 Zentimeter pro Bildpunkt liegen. Gaofen wird für eine Vielzahl von Einsatzzwecken eingesetzt, von der Kartierung über Landwirtschaft, Umweltschutz, geologische Untersuchungen, Waldbewirtschaftung und anderen Einsatzzwecken. Die technische Lebensdauer des Raumfahrzeugs soll mehr als acht Jahre betragen.

Der kleine Xibaipo-Satellit, offenbar ein 2Unit-Cubesat, soll wissenschaftliche Experimente wie Bild- und Sprachübertragungen für Bildungszwecke aus dem Orbit durchführen. Er ist für CAST in Zusammenarbeit mit einer chinesischen Mittelschule gebaut worden und verfügt über eine Software, die von Schülern und Studenten programmierbar ist.

Bild: Startlogo der Mission; Credit: CAST