Der Erstflug der schwersten Version der japanischen H3-Trägerrakete am 26. Oktober war ein voller Erfolg. Die Rakete flog in der Variante mit vier SRB-3-Feststoffboostern und einer besonders weiten Fairing mit 5,2 Metern Durchmesser, was zur Bezeichnung H3-24W (W für Wide) führt. Die war notwendig, um die Nutzlast, die erste Einheit des neuen japanischen ISS-Logistikfahrzeugs HTV-X, in einen niedrigen Erdorbit zu transportieren. Die Zahl „2“ im Akronym bedeutet im Übrigen, dass die Rakete mit zwei Haupttriebwerken flog. Es gibt diesen Träger nämlich auch mit drei Raketenmotoren in der ersten Stufe, dann allerdings ohne Booster.

Die Mission begann um 1:00 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage LA-Y2 des japanischen Weltraumbahnhofs Tanegashima. Die Absetzparameter des HTV-X1-Raumfahrzeugs lagen bei einem Perigäum von etwa 200 Kilometern, einem Apogäum von etwa 300 Kilometern und einer Bahnneigung zum Äquator von 51,65 Grad.

Der HTV-X ist der Nachfolger des HTV-Frachtraumschiffs, das die Internationale Raumstation (ISS) zwischen 2009 und 2020 in neun Missionen versorgte. Das gemeinsam mit Mitsubishi Heavy Industries entwickelte neue Raumfahrzeug ist etwa acht Meter lang. Die Frachtkapazität erhöht sich um etwa ein Drittel gegenüber der früheren Version: 5,8 Tonnen Versorgungsgüter im druckbelüfteten Teil, und weitere 1,4 Tonnen in einem Außenbereich, der dem Vakuum des Weltraums ausgesetzt ist.

An Bord von HTV-X1 befanden sich noch insgesamt sieben CubeSats, von denen sechs vom japanischen Modul der ISS im Laufe der nächsten Wochen abgesetzt werden. Ein Satellit, nämlich Ten-Koh 2, wird nach dem Abdocken des HTV von der ISS von diesem aus abgesetzt. Die Nanosatelliten sind die folgenden:

  • Coral aus Italien von der Sapienza Universität Rom. Ein Technologiedemonstrator.
  • Gxiba-1 aus Mexiko. Von der Universidad Popular Autónoma del Estado de Puebla (Autonomous Popular University of the State of Puebla, kurz: UPAEP. Aufgabe: Vulkan-Monitoring.
  • HMU-Sat 2 aus Japan. Von der Hokkaido University of Science. Ein Technologiedemonstrator.
  • KNACKSAT-2 aus Thailand. Von der King Mongkut's University of Technology North Bangkok. Ein Technologiedemonstrator.
  • LEOPARD aus Japan. Vom Kyushu Institute of Technology. Ein Technologiedemonstrator.
  • UiTMSAT-2 aus Malaysia. Von der MARA University of Technology. Ein Technologiedemonstrator. Und schließlich…
  • Ten-Koh 2 aus Japan. Von der Nihon-University. Ein Magnetosphären-Forschungssatellit.

Nach diesem Einsatz sieht die Startübersicht des Jahres 2025 wie folgt aus:

  1. USA: 141 (davon SpaceX: 135). 1 Fehlschlag (Alpha)
  2. China: 66. 1 Fehlschlag (Zhuque 2)
  3. Russland: 13
  4. Neuseeland: 13
  5. Europa: 4
  6. Indien: 3, davon 1 Fehlschlag (PSLV XL)
  7. Japan: 3
  8. Deutschland: 1, davon 1 Fehlschlag (Spectrum)
  9. Australien: 1, davon 1 Fehlschlag (Eris 1)
  10. Israel: 1

Die Statistik der eingesetzten Startplätze stellt sich folgendermaßen dar:

  1. Cape Canaveral/Kennedy Space Center: 88 (67/21)
  2. Vandenberg Space Force Base: 53
  3. Jiuquan: 21
  4. Xichang: 15
  5. Mahia: 13
  6. Wenchang: 13 (institutionell 8/kommerziell 5)
  7. Taiyuan: 10
  8. Plessezk: 7
  9. Baikonur: 5
  10. Dongfanghang Tiangang (auch: Oriental Spaceport Launch Ship): 6
  11. Guyana Space Centre: 4
  12. Satish Dhawan: 3
  13. Tanegashima: 3
  14. Andøya: 1
  15. Wostotschnij: 1
  16. Bowen Orbital Spaceport: 1
  17. Palmachin: 1

Bild: Missionslogo. Quelle: JAXA.