Vor diesem Start hatte die indische Raumfahrtagentur ISRO großen Bammel. Noch nie hatte sie einen so teuren Satelliten gestartet wie NISAR (für: NASA-ISRO Synthetic Aperture Radar). Konstruktion, Bau und die ersten Jahre des Betriebs kosten unglaubliche 1,5 Milliarden Dollar. Und dieses Raumfahrzeug galt es mit einer Rakete des Typs GSLV zu starten, die bei ihren bis dato nur 17 Starts vier vollständige Fehlschläge und zwei Teilversager zu verzeichnen hat. Kein Wunder, dass die ISRO nicht einmal an den Pressekonferenzen zum Start teilnehmen wollte. Die musste die NASA alleine bestreiten.

Am Ende aber klappte der Start vorzüglich. Die Mission begann um 14:10 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 2 des Satish Dhawan-Raumfahrzentrums auf der ostindischen Insel Sriharikota. Die dreistufige Rakete brachte den Satelliten auf einen sonnensynchronen polaren Orbit mit einer Inklination von 98,5 Grad und einer mittleren Bahnhöhe von 750 Kilometern.

NISAR war beim Start 2400 Kilogramm schwer und ein Gemeinschaftsprojekt von NASA und ISRO. Es wird der erste Radarsatellit sein, der auf zwei Frequenzen arbeitet. Die NASA stellt dabei unter anderem das L-Band-Synthetic-Aperture-Radar (SAR), ein Telekommunikationssystem mit hoher Datenrate und einen Festplattenrekorder bereit. Die ISRO stellte den Satellitenbus, ein S-Band-Synthetic-Aperture-Radar (SAR), die Trägerrakete und die zugehörigen Startdienste bereit. Ein besonderes Merkmal des Raumfahrzeugs ist eine Entfaltantenne mit einem Durchmesser von zwölf Metern.

Nach diesem Einsatz sieht die Startübersicht des Jahres 2025 wie folgt aus:

  1. USA: 98 (davon SpaceX: 92). 1 Fehlschlag (Alpha)
  2. China: 41, davon 1 Fehlschlag
  3. Neuseeland: 10
  4. Russland: 9
  5. Europa: 3
  6. Indien: 3, davon 1 Fehlschlag (PSLV XL)
  7. Japan: 2
  8. Deutschland: 1, davon 1 Fehlschlag (Spectrum)
  9. Australien: 1, davon 1 Fehlschlag (Eris 1)

Die Statistik der eingesetzten Startplätze stellt sich nun folgendermaßen dar:

  1. Cape Canaveral/Kennedy Space Center: 65 (49/16)
  2. Vandenberg Space Force Base: 33
  3. Jiuquan: 14
  4. Xichang: 11
  5. Mahia: 10
  6. Wenchang: 7 (institutionell /kommerziell 2)
  7. Taiyuan: 6
  8. Plessezk: 5
  9. Baikonur: 3
  10. Guyana Space Centre: 3
  11. Satish Dhawan: 3
  12. Dongfanghang Tiangang (auch: Oriental Spaceport Launch Ship): 2
  13. Tanegashima: 2
  14. Andøya: 1
  15. Wostotschnij: 1
  16. Bowen Orbital Spaceport: 1

Bild: ISRO