Die Bandwagon-Missionen von SpaceX sind, ähnlich wie die Transporter-Einsätze, in der Regel dazu bestimmt, eine große Anzahl von Kleinnutzlasten in einen vordefinierten Orbit zu bringen. Hinsichtlich der „großen Anzahl“ war die Mission Bandwagon 3 am 22. April jedoch eine krasse Ausnahme, denn an Bord befanden sich lediglich drei Satelliten. Und von denen gehörte auch nur einer, nämlich der zwölf Kilogramm schwere 6Unit-CubeSat Tomorrow S7 zum üblichen Kundenkreis.

Der Einsatz begann um 2:48 Uhr mitteleuropäischer Zeit an der Startanlage 40 der Cape Canaveral Space Force Station. Die genauen Bahnwerte sind nicht bekannt, doch dürfte zumindest eine der Nutzlasten auf einem Orbit in 570 Kilometern Höhe bei einer Bahnneigung von 45 Grad zum Äquator abgeliefert worden sein.

Die SpaceX-Rideshare-Missionen bieten Kunden eine flexible Preisgestaltung für ihre Nutzlasten, vorausgesetzt sie erfüllen bestimmte Bedingungen. Im Schnitt wird ein Platz an einem Satellitenadapter der Bandwagon- und Transporter-Missionen bei einer Masse von 50 Kilogramm für 300.000 Dollar oder noch weniger verkauft. Hier sind also Kilopreise von 5000-6000 Dollar erzielbar. Das ist etwa ein Drittel der sonst auf dem Raumtransportmarkt üblichen Preise.

Die beiden Hauptnutzlasten an Bord der Rakete waren ein etwa 250 Kilogramm deutscher schwerer Wiedereintrittsdemonstrator mit der Bezeichnung Phoenix 1, der über eine aufblasbare Struktur verfügt, sowie ein südkoreanischer Militärsatellit mit der Bezeichnung Gunjeongchai-wiseong 4 (Aufklärungssatellit Nummer 4). Das deutsche Raumfahrzeug wurde vom Startup ATMOS Space Cargo, in Lichtenau in Nordrhein-Westfalen, entwickelt und gebaut. Der südkoreanische Aufklärungssatellit stammt gemeinsam von der Hanwha Systems Corporation (HSC) in Südkorea und von Thales Alenia Space in Frankreich gebaut.

Die aktuelle Mission wurde von Booster 1090 unterstützt, der damit seinen dritten Flug absolvierte. Aufgrund der leichten Nutzlast konnte er zur Landing Zone 2 zurückkehren, die sich neun Kilometer südlich der Startanlage 40 befindet. Es war erst die 12. Landung, die in diesem Bereich erfolgte, gegenüber 51 Landungen in der danebengelegenen Landing Zone 1. Der vorausgegangene Einsatz von Booster 1092 war der Transport der bemannten SpaceX Crew 10-Mission gewesen. Der Einsatz war auch der 245. Start von SpaceX von der Anlage 40 der Cape Canaveral Space Force Station aus.

Nach dieser Mission sieht die Startübersicht des Jahres 2025 wie folgt aus:

  1. USA: 48, davon SpaceX: 46
  2. China: 21, davon 1 Fehlschlag
  3. Neuseeland: 5
  4. Russland: 5
  5. Indien: 1
  6. Japan: 1
  7. Europa: 1
  8. Deutschland: 1, davon 1 Fehlschlag

Die Statistik der eingesetzten Startplätze stellt sich folgendermaßen dar:

  1. Cape Canaveral/Kennedy Space Center: 33 (23/10)
  2. Vandenberg Space Force Base: 15
  3. Jiuquan: 8
  4. Xichang: 6
  5. Mahia: 5
  6. Plessezk: 3
  7. Wenchang: 3 (staatlich 2/kommerziell: 1)
  8. Taiyuan: 3
  9. Baikonur: 2
  10. Barke Dongfang Hangtiangang: 1
  11. Satish Dhawan: 1
  12. Tanegashima: 1
  13. Guyana Space Centre: 1
  14. Andøya: 1

Bild: Startlogo. Quelle: SpaceX